Interdisziplinäre Forschungsprojekte im Gesundheitssektor: IGTA trifft sich zur Versammlung

Das Institut für Interdisziplinarität in Gesundheit – Technik – Arbeitsfähigkeit (IGTA) arbeitet an unserer Hochschule fachbereichsübergreifend vor allem daran, die Potenziale der Verknüpfung von Gesundheitsversorgung und Technikentwicklung auszuloten und auszuschöpfen. Nun traf sich das Institut, um über aktuelle Forschungsprojekte zu sprechen.

Ob beispielsweise Stressreduktion für Fachkräfte im Gesundheitswesen, Studien zur Belastung von Therapeut*innen, die Entwicklung eines hochschulweit einsetzbaren interdisziplinären Lehrmoduls, Untersuchungen von Long- und Post-Covid-Symptomen oder die Optimierung von Krebsbehandlungen: Die Themen am IGTA sind vielfältig. Mehrere Fachbereiche unserer Hochschule – darunter Gesundheit, Physikingenieurwesen sowie Elektrotechnik und Informatik – arbeiten an ihnen. Um sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen, trafen sich Angehörige des IGTA nun in der Hüfferstiftung und erlebten im Rahmen einer Poster-Begehung einen erkenntnisreichen Austausch über ihre aktuellen Projekte.

Zum Beispiel „techCov“, das unter Leitung von Prof. Dr. Anke Menzel-Begemann und Prof. Dr. Klaus Peikenkamp läuft. Das Projekt untersucht den Einfluss der milden Sauerstoffanwendung und der nicht-medizinischen Kälteanwendung auf kognitive und motorische Long- und Post-Covid-Symptome. Bekanntheit erreichte das Projekt durch einen Fernsehauftritt Menzel-Begemanns, der zur Folge hatte, dass sich zahlreiche Betroffene zur Teilnahme am Projekt meldeten und sich sogar mit zum Teil sehr weiten Anreisestrecken aus Bayern auf den Weg nach Münster gemacht haben. Es zeigt somit den aktuellen und dringenden Bedarf.

Ann-Kathrin Carl vom Labor für Biomechatronik stellte das Projekt „MoRe: Mobilitätsuntersuchung in der Rehabilitation“ vor, bei dem ein Rollstuhl-Anbau entwickelt wird, der Patient*innen in der Gangtherapie automatisch folgt, um einerseits den Therapeut*innen zu ermöglichen, sich mehr auf die Patient*innen zu fokussieren, und andererseits eine mobile Sitzmöglichkeit zu bieten. Ein erster Demonstrator ist im Projekt entstanden, nun muss er zum Prototyp weiterentwickelt werden.

Für Gesprächsstoff unter den fachbereichsübergreifenden Wissenschaftler*innen sorgte auch das Projekt „WOTS - Wireless Oncological Temperature Sensor“. Die Elektrotechnik-Studenten Daniel Fels, Tobias Müller und Erik Terveer stellten ihr Masterprojekt vor, das sie bei Prof. Dr. Dirk Fischer bearbeiten. Sie entwickeln einen Temperatursensor für die Hyperthermie: ein Behandlungsverfahren bei Krebserkrankungen, bei dem die Tumorzellen erwärmt und damit beschädigt werden, außerdem regt das Verfahren das Immunsystem an. Projektziel ist der makroskopische Aufbau eines Funkthermometers, welches zur Messung der Tumortemperatur eingesetzt werden kann.

„Ich bin froh, dass wir uns die Zeit genommen haben, um uns persönlich zu treffen und die aktuellen Projekte besser kennenzulernen und besprechen zu können“, so Menzel-Begemann, die im Vorstand des IGTA sitzt. Im kommenden Jahr übernimmt der neuberufene Prof. Dr. Sven Kernebeck die Sprecherschaft des Instituts.

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