Mit Teamgeist und Schweiß zur Formula Student
Ein studentisches Team unserer Hochschule baut einen eigenen E-Rennwagen auf dem Technologie-Campus Steinfurt, um damit bei internationalen Wettbewerben der Formula Student teilzunehmen.
Ein Meilenstein ist geschafft: Der E-Rennwagen von Racing Power Münster ist die ersten Meter gerollt. Bis zur Präsentation am 7. August auf dem Technologie-Campus Steinfurt steht jedoch noch eine Menge Arbeit an. (Foto: Jonas Kaufmann)
Racing Power Münster (RPM) arbeitet im MakerSpace auf dem Technologie-Campus Steinfurt am eigenen E-Rennwagen. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
Studierende verschiedener Fachbereiche arbeiten zusammen, um den Wagen fertigzustellen. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
die Studierenden des Formula Student-Teams Racing Power Münster arbeiten im MakerSpace auf dem Technologie-Campus Steinfurt an ihrem E-Rennwagen. „Das gesamte Projekt schweißt extrem zusammen“, ist sich das Team einig. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
Geschäftiges Treiben im MakerSpace auf dem Technologie-Campus Steinfurt: Mehr als 20 Studierende löten, schrauben, programmieren und planen gemeinsam an diesem Nachmittag. Denn werktags nach 17 Uhr – und in der Regel auch am Wochenende – wird die Prototypenwerkstatt unserer Hochschule zur waschechten Autowerkstatt: Das insgesamt rund 40-köpfige Team von Racing Power Münster (RPM), bestehend aus Studierenden verschiedener Fachbereiche unserer Hochschule, konstruiert hier einen eigenen E-Rennwagen, um damit an den internationalen Wettbewerben der Formula Student teilzunehmen. Jede Saison finden verschiedene Events statt, bei denen Punkte in unterschiedlichen Disziplinen vergeben werden, darunter etwa die Beschleunigung oder Effizienz des Fahrzeugs und natürlich die reine Perfomance auf einem Rundkurs. In den vergangenen anderthalb Jahren hat sich das Team zusammengefunden und arbeitet seitdem nonstop daran, den Rennwagen zu bauen – mit tatkräftiger Unterstützung der FH Münster.
„Wir arbeiten seit August letzten Jahres hier im MakerSpace und seitdem hat das Projekt erheblich an Fahrt aufgenommen“, sagt Isabelle Hoffmann. Gemeinsam mit Daniel Weber hat sie das Team gegründet, beide übernehmen auch die studentische Leitung. „Wir können die gesamte Infrastruktur hier nutzen, verfügen über Lagerfläche in den Hochschulgebäuden und einen eigenen Container, der als Garage für den Rennwagen dient.“ Unsere Hochschule unterstützt das Team sowohl mit den Räumlichkeiten als auch finanziell, außerdem steht es in stetem Austausch mit den Dekanen und verschiedenen Professoren der Steinfurter Fachbereiche, die das Team mit vielfältigen Fertigungsmöglichkeiten vom Schweißraum bis zum Metall-3D-Drucker unterstützen. Mittelständische Unternehmen aus dem Umland sponsern die Studierenden darüber hinaus.
Inzwischen ist das Auto bereits die ersten Meter gerollt, doch es steht noch eine Menge Arbeit an: Am 7. August wird das Team den fertigen Wagen im S-Gebäude auf dem Technologie-Campus Steinfurt präsentieren. Im August tritt das Team dann erstmals bei den Formula Student-Wettbewerben in Deutschland und Frankreich an. „Vor vier Wochen haben wir überraschend die Zusage für das deutsche Event erhalten“, sagt Hoffmann. „Darüber freuen wir uns sehr, denn dieses Event gilt als das größte in der Formula Student.“ Vom 12. bis 18. August findet der Wettbewerb am Hockenheimring statt.
Studierende der Fachbereiche Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik, Physikingenieurwesen, Chemieingenieurwesen, Energie – Gebäude – Umwelt und des Instituts für Technische Betriebswirtschaft (ITB) des Münster Centrum für Interdisziplinarität (MCI) unserer Hochschule sind Teil von Racing Power Münster. Denn die Studierenden arbeiten zusammen wie ein Unternehmen: Sie müssen den Wagen konstruieren und bauen, aber auch die Finanzen, rechtlichen Belange und das Marketing im Auge behalten.
Unter Studierenden sei die Formula Student sehr beliebt, ist sich die Teamleitung einig. Weber kenne sogar Leute, die ihre Hochschule extra danach auswählen, ob es dort ein entsprechendes Team gibt oder nicht. Die Arbeit am Rennwagen ist rein freiwillig, doch unserer Hochschule prüft derzeit noch in Zusammenarbeit mit MakerSpace-Koordinator Sascha Wagner, ob man sie auch curricular berücksichtigen kann. Je nach Thema und Professor*in ist es aber auch jetzt schon möglich, die Projekt- oder Abschlussarbeit im Rahmen der Formula Student zu schreiben – Absolventin Viktoria Sobkowicz etwa hat in ihrer Bachelorarbeit eigene Bremssättel für den Wagen entworfen. „Ab dem ersten Semester kann man bei uns mitmachen. Das Wichtigste ist die Motivation, alles andere kann man bei uns lernen“, so Hoffmann.
Bei der Arbeit selbst entstehen derweil enge Freundschaften. Hoffmann und Weber sind von Münster extra nach Steinfurt gezogen, um kürzere Wege zum MakerSpace zu haben, und auch mit den Gruppen anderer Hochschulen stehen sie in engem Austausch. „Dadurch, dass wir alle so viel Zeit und Energie in RPM investieren, schweißt das ganze Projekt extrem zusammen.“