Im Deutschlandfunk-Interview: Abwasser für die Landwirtschaft aufbereiten

Prof. Dr. Jens Haberkamp (l.) und Maximilian Roß zeigen eine Membran und Pulveraktivkohle, die in der mobilen Kläranlage zum Einsatz kommen. (Foto: FH Münster/Stefanie Gosejohann)
Ein Membranbioreaktor, Aktivkohle, Pumpen und UV-Strahlung machen die Abwässer nutzbar. Sie sind dann zwar noch nicht unbedingt trinkbar, können jedoch gefahrlos für die Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen, Parkanlagen oder Straßenbäumen eingesetzt werden. Während Viren und Bakterien oder etwa Medikamentenrückstände herausgefiltert werden, sollen wichtige Pflanzennährstoffe wie Stickstoff und Phosphor erhalten bleiben.
Haushalte, die nicht an Kanalisationen angeschlossen sind, speichern ihr Abwasser häufig in sogenannten Sammelgruben, die dann normalerweise per LKW in die nächstgelegene Kläranlage überführt werden. „Unsere Vision ist es, eine mobile Kläranlage zu den Sammelgruben zu fahren, um das Wasser dort abzupumpen und vor Ort möglichst schnell so weit aufzubereiten, dass es direkt wiederverwendet werden kann“, sagt Prof. Dr. Jens Haberkamp vom Fachbereich Bauingenieurwesen unserer Hochschule im Interview mit dem Deutschlandfunk in der Sendung „Forschung aktuell“. Das Verfahren könnte sicherstellen, dass insbesondere in Dürrezeiten Wasser für die landwirtschaftliche Nutzung verfügbar ist, ohne dass diese auf das wertvolle Grundwasser zurückgreifen muss.
Das Forschungsprojekt PU2R – kurz für „Point-of-Use Re-Use“ – führt Haberkamps Team unter anderem mit dem Umweltbundesamt durch. Gefördert wird es durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Der Radiobeitrag ist online abrufbar.