„Ich sehe was, was du nicht siehst“
Design-Studierende der FH Münster an Ausstellungsprojekt zum Ersten Weltkrieg beteiligt

Sven Gravemann und Bastian Bochinski, beide Design-Studierende an der Fachhochschule Münster, gestalteten Poster, Flyer und Informationsmaterial für das Ausstellungsprojekt. (Foto: FH Münster/FB Design)
Münster (2. Juli 2014). Im September 1914, nur
einen Monat nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, wurde südwestlich des
Gutshofes „Haus Spital" das erste Kriegsgefangenenlager in Münster
eingerichtet. Mehr als 20.000 Gefangene, vor allem aus Russland, Frankreich,
Großbritannien und Italien, wurden hier interniert. Was findet sich in
historischen Quellen dazu, und was kann der ehemalige Schauplatz heute noch
über die Realität des Lagerlebens erzählen? Studierende der Universität und der
Fachhochschule Münster widmen sich dem Thema einen Tag lang mit einer Ausstellung,
Führungen und Vorträgen. Zu der Veranstaltung „Ich sehe was, was du nicht
siehst" am Sonntag (6. Juli) von 11 bis 18 Uhr an der Kriegsgräberstätte Haus
Spital in Münster-Gievenbeck, Am Gievenbach 58, sind alle Interessierten
herzlich eingeladen.
Die Stätte des ehemaligen Lagers ist heute überwiegend durch
Landwirtschaft und Siedlungen geprägt. Anhand von Fotos, Berichten und
Archivunterlagen rekonstruieren die Studierenden die Geschichte des Lagers, von
dem am heutigen Originalschauplatz nur noch wenige Spuren zu erkennen sind.
Nach einer Begrüßung und Kurzvorstellung des Ausstellungskonzeptes gibt es ab
11.30 Uhr einen einführenden Vortrag von Michael Bieber. Um 12 und um 15 Uhr
werden jeweils Führungen durch die Ausstellung angeboten.
Das Projekt ist Teil der „Expedition zum Frieden", die sich
im Jahr 2014 dem hundertsten Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges
widmet. Es wird von der „Expedition Münsterland" und dem Historischen Seminar
(Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte) der Westfälischen
Wilhelms-Universität Münster (WWU) in Kooperation mit dem Fachbereich
Geowissenschaften der WWU und dem Fachbereich Design der Fachhochschule Münster
angeboten. Die Expedition Münsterland ist eine Initiative der Arbeitsstelle
Forschungstransfer der WWU. Sie macht regionale Wissenschafts-Schauplätze für
die Studierenden und für Bürger erlebbar und lässt universitäre Forschung in
der Region sichtbar werden.
Zum
Thema:
Die Ausbildung am Fachbereich Design der
Fachhochschule Münster schließt das gesamte Designspektrum durch die vier
angebotenen Schwerpunkte Kommunikationsdesign, Illustration, Mediendesign und
Produktdesign ein. Sie bietet den Studierenden ein ungewöhnlich offenes Feld
für experimentelle Gestaltungen und zielbezogene Denkansätze, die optimal für
den beruflichen Alltag vorbereiten. Neben dem Bachelorstudiengang Design bietet
der Fachbereich den Masterstudiengang „Design - Information und Kommunikation"
an.