Migräne-App und Hygiene-Blog

Interdisziplinäre Projekte an der FH Münster: Studierende konzipieren digitale Medien


Münster (17. Dezember 2019). Digitale Medien nehmen immer mehr Einzug in unseren Alltag, und das gilt auch für Schulen. Overheadprojektoren sind vielerorts passé, stattdessen gibt es häufiger interaktive Whiteboards, Notebooks und Tablets. Wie digitale Medien in Unterricht und Alltag sinnvoll einsetzbar sind, lernen zukünftige Berufskolleglehrerinnen und -lehrer sowie angehende Designer an der FH Münster – in zwei interdisziplinären Projekten der Professoren Dr. Björn Sellemann, Fachbereich Gesundheit, und Daniel Braun, Fachbereich Design, die Münster School of Design (MSD). Die Aufgaben: Die Studierenden von Braun designen eine App für Migränepatienten, und die von Sellemann entwickeln ein Blended-Learning-Konzept zum Unterrichtsthema Hygiene an Berufskollegs mit Einsatz von Blogs – und die bauen sie selbst.

„Sie müssen sich das vorstellen wie bei einem Kleiderschrank“, erklärt Sellemann den Studierenden. „Wie der aussieht und welche Abteilungen er hat, all das planen Sie. Genau so funktioniert auch ein Blog.“ Dabei sei eines ganz wichtig: die Grundstruktur. „Überlegen Sie, was Ihr Thema ist, welche Zielgruppe Sie haben, welche Inhalte Sie transportieren möchten und auf welche Art und Weise, ob mit Text oder zum Beispiel Videos“, rät Sellemann. „Wenn Sie das haben, überlegen Sie sich, wie Sie das visuell übersetzen“, ergänzt Designer Braun. Einen Wiedererkennungswert zu schaffen, die Inhalte übersichtlich zu sortieren und mit einer aussagekräftigen Bebilderung zu versehen – all das seien zentrale Kriterien für einen erfolgreichen Blog.

„Führen Sie den Blick des Nutzers, indem sie mit Kontrasten arbeiten, also zum Beispiel unterschiedliche Bildgrößen verwenden“, so Braun, und die Studierenden nehmen seine Tipps und die von Sellemann dankbar auf. Denn sich mit der Blog-Software auseinanderzusetzen, stellt manch einen vor Herausforderungen. „Das ist ganz normal, probieren Sie sich aus, und bei Fragen helfen wir“, sagt Sellemann und übergibt das Wort prompt wieder Braun. Es ist ein ständiger Wechsel zwischen den beiden Hochschullehrern, von dem alle Beteiligten profitieren: Die Professoren blicken über ihr Forschungsgebiet hinaus, die Studierenden lernen von unterschiedlichen Perspektiven.

Und dieser Mehrwert setzt sich im Seminar von Braun fort. Da geht es darum, eine App für Migränepatienten zu designen. „Für strategische Designentscheidungen ist es unerlässlich, sich zuvor ein tiefgehendes Verständnis über das Einsatzgebiet und seine Zusammenhänge bei der Nutzung der Designlösung anzueignen“, erklärt der Designprofessor. Hierfür sei der Beitrag seines Kollegen vom Fachbereich Gesundheit enorm wichtig. „Handelt es sich bei Ihrer App um ein Medizinprodukt?“, fragt Sellemann die angehenden Designer. Dadurch möchte der Experte für Medizin- und Pflegeinformatik die Studierenden dafür sensibilisieren, was sie alles bei der Entwicklung ihrer Migräne-App im Hinterkopf haben müssen.

Aus diesem Grunde informiert er sie über die aktuellen technischen und politischen Entwicklungen im Kontext von Digitalisierung im Gesundheitswesen. Zum Beispiel über die elektronische Gesundheitskarte und die damit verbundenen Telematik-Infrastruktur. Denn auch die in einer Migräne-App gesammelten Daten könnten zukünftig für die elektronische Patientenakte von Bedeutung sein, die spätestens ab Januar 2021 alle Versicherten von ihrer Krankenkasse zur Verfügung gestellt bekommen.

Braun und Sellemann sind sich sicher, dass ihre Studierenden vom Input des fachfremden Kollegen sehr stark profitiert haben. „Wie werden zukünftig bestimmt weitere gemeinsame Projekte realisieren“, sind sich die beiden Professoren einig. Kennengelernt hatten sie sich übrigens bei einer Veranstaltung für Neuberufene der FH Münster.

Zum Thema: Jedes Jahr gibt es an der FH Münster ein Schwerpunktthema. 2019 ist es Interdisziplinarität. Unter dem Motto „gemeinsam weiter denken“ rückt die Hochschule Projekte in den Fokus, bei denen verschiedene Fachdisziplinen ihre Kompetenzen in Lehre und Forschung zusammenführen. Darum geht es auch im Hochschulmagazin „fhocus“, abrufbar unter www.fhms.eu/fhocus35. Die Ausbildung am Fachbereich Design der FH Münster, der Münster School of Design (MSD), schließt das gesamte Designspektrum durch die vier angebotenen Schwerpunkte Kommunikationsdesign, Illustration, Mediendesign und Produktdesign ein. Sie bietet den Studierenden ein ungewöhnlich offenes Feld für experimentelle Gestaltungen und zielbezogene Denkansätze, die optimal für den beruflichen Alltag vorbereiten. Neben dem Bachelorstudiengang Design bietet der Fachbereich den Masterstudiengang Design an.




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