Esther Gollan und Nina Mohr // Designallee

Ihre Installation »Designallee« belebt und markiert den Standort der Hochschule durch eine fiktive Haltestelle. Ein Original-Halteschild mit Fahrplantafel und Papierkorb aus dem Depot der Stadtwerke wird kombiniert mit drei orange lackierten Sitzschalen, die das Erscheinungsbild von S- oder U-Bahn-Haltestellen prägen. Die Umgestaltung des Fahrplans in einen Orientierungsplan dient als »Link« zur Hochschule. Studienfächer, Räume, Zeiten und die Namen der Lehrenden des Grundstudiums ersetzen die Informationen des Fahrplans.

Torben Weiss // Test Wald

Hinter den Fenstern des großen Fotostudios sind Großfotos eines dichten Waldstücks
montiert. Wie in einem Suchbild, entdeckt man Teile der Studioausstattung als Bildmontage. Der abseits gelegene Ort wird nun belebt, sein »Inhalt« geheimnisvoll umschrieben und so eine gesteigerte Aufmerksamkeit für die Fotowerkstätten erreicht.

Janina Siek // Schritt für Schritt

Die beiden Treppen im Haupteingang werden in der Benutzung und Wahrnehmung auf subtile Weise unterschieden. An die Stufen der rechten Treppe setzt die Studentin das Gedicht »Langsam Schritt für Schritt« von Wilhelm Raabe. Für den linken Treppenaufgang wählt sie einen Lexikonausschnitt, der den Begriff »Treppe« sachlich definiert. Diese unterschiedlichen Textformen repräsentieren und visualisieren die Bereiche, die am Gestaltungsprozess beteiligt sind - den emotionalen und den rationalen.

Vitaly Grossmann // Gelbe Spur

Von Linie zur Fläche zum Raum baut sich sein Gestaltungssystem aus gelben Stoffbahnen auf. Mit dem Gelben Band greift er vorhandene architektonische Elemente der Hochschule auf und schafft neue überraschende Zusammenhänge.

Sylwia Hanna Marschalkowski und Dörte Hengevoß // Tapetenwechsel

Tapetenwechsel wird hier als Metapher des Wechsels an die Hochschule verstanden und auf
bestimmte Bereiche der FH übertragen. Zielorte sind vor allen Dingen kommunikative Treffpunkte wie die Raucherecke, der Eingangsbereich zur Bibliothek und zur Kantine, sowie eine Damentoilette. Aus einer fixierten Betrachterposition werden diese Schauplätze und deren Benutzung fotografiert und kopiert, die Schwarz-Weiss-Kopien zu Mustern geordnet und als Tapete in die jeweiligen Ursprungsorte integriert.

Tobias Sandscheiper // InsEckten

Seine Arbeit rückt das allgegenwärtige, aber aufgrund seiner Größe unsichtbare und unentdeckte Leben in unser Bewusstsein und macht uns auf die Existenz lästiger Nischenbewohner aufmerksam. Er zeichnet in proportionaler Vergrößerung Insekten und lässt sie als Papierschnitte aus Ecken hervor kriechen, hinter Fußleisten verschwinden und an Heizungs-rohren entlanglaufen. Obwohl sie sich als Zeichnungen entlarven, lösen sie beim Betrachter dennoch ambivalente Reaktionen aus.

Tobias Sandscheiper // Baktus

Auch diese Aktion bezieht sich auf unsichtbares Leben in unserer direkten Umgebung. Tobias Sandscheiper inszeniert eine imaginäre, sich verbreitende Seuche im Gebäude der FH.
Er arbeitet nach dem Prinzip: Seuchenherd -> Träger -> Infekt. Der Träger (Student) holt sich den »Baktus« am »Seuchenherd«- einem Tisch mit ausgelegter farbiger Knetmasse, Kugeln und Zahnstochern - und lässt ihn durch seine persönliche Formgebung »mutieren« und »infiziert« im letzten Schritt das Gebäude.

Lisa Polk // die Ebbe

Stillstand trotz Bewegung.
Sie zeigt skurrile Menschen, unfertig und dilettantisch und verweist auf den Raum, der sie einengt, den sie um sich bauen, der sie nicht loslässt. Sie versteht ihre Zeichnungen als Versuch, Kompliziertes nicht zu vereinfachen.

Lisa Polk // die Flut

Unruhe, gefährliche Zeit.
Es geht ihr um einen Körper, der auch einen Kopf hat, auf der Suche nach draußen, um das Leben eines Menschen als Fortsetzung der »Ebbe«. Ihre Arbeit bewegt sich auf drei Ebenen. Sie kombiniert gebaute und schwarz konturierte Gegenstände aus Papier mit projizierten Zeichnungen und einer realen Person und hält diese Inszenierung in 7 Fotosequenzen fest.

Ramona Lorenz // irre

Auf der Basis des Fachhochschul-Grundrisses samt angrenzendem Gelände entwickelt die Studentin ein Geschicklichkeitsspiel, das in Gestaltung und Funktion an das Bild eines Irrwegs angelehnt ist. Die lineare Struktur wird durch Plexiglaswände zu Wegen und Sackgassen ins Dreidimensionale erweitert und in einen Holzkasten integriert, der auf einer Kugel aufgelagert ist. So hat der Spieler die Möglichkeit den Spielkasten nach allen Seiten zu kippen und eine Kugel durch die Gänge und Öffnungen zu manövrieren, bis er ans Ziel kommt.

Sylwia Hanna Marschalkowski / Frischer Wind

Die Studentin setzt mit ihrer Installation eine Metapher für neue Ideen und Impulse, die mit den Studenten in die FH strömen. Eine dynamische Brise aus verchromten Ventilatoren, die an einer Kopfwand mitten im Treppenhaus angebracht sind, trifft auf zartes und leichtes Seidenpapier, das in regelmäßiger Reihung im Luftraum zwischen den beiden Treppenaufgängen hängt. Ihr Fazit: Ohne das Rascheln der Blätter gäbe es keine akustische Wahrnehmung des Windes, ohne Studenten kein Leben an der FH.

Friederike Stuke // memoryway

In ihrer Gestaltung versinnbildlicht sie den Lebenslauf durch interpretierfähige Wegformen und bezieht sich im besonderen auf die individuelle Lebens- und Studienplanung der Studenten. Die Illustrationen beschreiben den geraden Weg, Umweg, Irrweg, die Sackgasse und das »im Kreislaufen«, sowie den Luft- und Wasserweg, Bahnstrecke, Berg und Tal, Wanderweg, Kreuzung und Spurwechsel. In einem flachen Holzkasten hat sie 6 Bildpaare hinter 12 kleinen Türen montiert und ein spielbares Karten-Memory entwickelt, das sie als Ensemble in einem Spielzimmer inszeniert.

Robert Gajdzik und Vitaly Grossmann // Albtraum

In ihrer Rauminstallation setzen sich die beiden Studenten mit den Ängsten und Albträumen ihrer KommilitonInnen auseinander. Mittels eines Fragebogens erhalten sie detaillierte Antworten, die anonymisiert das Fundament einer Raumgestaltung bilden. Die gesammelten Zeichnungen und Texte werden originalgetreu in Handschrift und Duktus per Projektion mit Leuchtkreide auf Wände und Decke übertragen und mit einer verhüllten Figur in hockender Position kombiniert, die der Betrachter erst nach Adaption der Dunkelheit entdeckt.

Andreas Schäferhoff // Light Cube

Der Student hat eine Serie von »Lichtwürfeln« entworfen, in die er verschiedene Piktogramme integriert hat. Die Motive der vier Piktogramme stellen die »tägliche Routine« wie Rauchen oder Kaffeetrinken dar und vermitteln auf humorvolle Weise den Studenten eine leichtere »Orientierung in den Pausen«. Einen »Lichtwürfel« hat er realisiert, aus Lochkarton gebaut und als mobiles Objekt auf einen Sockel installiert. Das Leuchtmittel im Würfel lässt das Piktogramm als aufgerastertes Lichtzeichen erscheinen.

Andreas Schäferhoff // one step outside

Diese Arbeit zielt auf die Veränderung der Funktion und Wirkung von Piktogrammen. Ein Aspekt ist die Installation einfacher Schreibtischlampen auf dem Boden, kombiniert mit Scherenschnitten des bekannten »Fluchtweg-Männchens«. Durch den Luftzug und der Bewegung der Personen im Raum beginnen die Figuren und Schatten zu tanzen, was ihn inspiriert hat, einen Videofilm zu machen, der dem Rhythmus einer Musik folgend, figürliche und abstrakte Variationen des Zeichens zeigt.

Vitaly Grossmann // Mein Block

»Mein Block« meint nicht nur den Zeichenblock, eines der wichtigsten Arbeitsmittel im Designstudium, sondern markiert gleichzeitig das »Viertel« oder das »Revier«, bezogen auf die Hochschule, als Inspirations- und Arbeitstätte. Zwei Wände werden über Eck mit großen silberfarbenen Ringen verklammert, die an eine überdimensionierte Ringbindung oder an Scharniere erinnern, die den Raum in Bewegung bringen können. Das zentrale Raumelement, die Tür, kann sowohl als Öffnung, als auch als zeichnerisches Motiv gedeutet werden.

Janina Siek // Begegnungen

Ihr Ausgangspunkt ist die Frage, wie wohl ihre MitstudentInnen leben, welche Zimmer sie bewohnen und wie sie sich eingerichtet haben. Sie fotografiert diese Räume und ordnet sie den jeweiligen Plätzen im Projektraum 204 zu. Als Bildträger wählt sie die geschwungenen Stuhllehnen. Das tägliche »Zusammentreffen« an der FH wird um die Ebene des Privaten erweitert, jedoch bleibt die Zuordnung der Zimmer zu den Personen ein »offenes Geheimnis«.

Esther Gonstalla // Zeitraum

Der Flur im 2. OG der FH ist ein fahler Ort, neonbeleuchtet, kalt, reizarm, unpersönlich und sehr lang. Eine kleine Sitzmöglichkeit zum Kommunizieren, Entspannen, Verweilen und neugierig Sein würde diesen Ort sehr bereichern. Das ist die Grundidee. Mit Hilfe platz- sparender Kinosessel, einem orientalischen Teppichläufer, einem olivgrünen Vorhang und der entsprechenden Lektüre »Die Zeit« wird ein »Zeitraum« geschaffen, der zum einen dem Flur eine Struktur gibt und gleichzeitig eine Verbindung zum Projektraum 204 herstellt.

Linda Einhoff // Treppich

Der Treppenaufgang der Hochschule bildet das zentrale architektonische Element im Inneren. Hier findet die größte Bewegung und Öffentlichkeit statt. Man beobachtet und wird beob-achtet, ist Akteur oder Zuschauer wie auf einer großen Bühne. Hier setzt ihre Gestaltungsidee an. Den Auf- und Abtritt leuchtet sie durch Bühnenscheinwerfer aus. Sie blenden im Hinauf-gehen und wärmen beim Hinuntergehen. »Kopf Hoch! Brust Raus! Bauch Rein!« Ständig sich wiederholende Aufforderungen zur guten Haltung, mit roter Folie vor die Stufen gesetzt, bilden den »roten Teppich«.

Linda Einhoff // Screenshoot

Hier geht es um die allmorgentliche Prozedur vor dem Spiegel, um das »sich fertig Machen«, wobei der Spiegel nichts mehr als eine Navigationshilfe für unser Gesicht ist. Er bietet aber sehr private und intime Eindrücke unseres Ausdrucks, den sonst keiner zu Gesicht bekommt. Diese Momentaufnahmen überträgt Linda Einhoff auf die Spiegel der FH-Toiletten und macht sie öffentlich. Durch die Benutzung entstehen Überlagerungen des fixierten und realen Abbilds, des fremden und des eigenen Gesichts, des Privaten und des Öffentlichen.

Robert Gajdzik // Raum im Raum

Sein Anliegen ist, die Raumdimensionen durch Akustik zu verändern, oder die Personen, die sich im Raum befinden, in andere Räume zu »entführen«. Ziel ist es herauszufinden, wie unterschiedlich die kleine »akustische Geschichte«, die er installiert hat, wahrgenommen wird. Jede Person erhält vor der Eingangstür eine orangefarbene Augenbinde und wird einem Platz zugewiesen. Im Anschluss an das »Hörspiel« erfolgt ein Feedback der individuell wahrgenommenen Reise durch die hörbaren Räume.

Katja Vogt // Kaleidoskop

Durch den Einsatz eines optischen Hilfsmittels, dem Kaleidoskop, dessen Spiegelungstechnik fragmentierte Bilder erzeugt, wird die Wahrnehmung der Nischen, Ecken, Passagen und (Rest-)räume verändert und die Aufmerksamkeit für besondere Situationen geschärft. Die wesentliche Vorarbeit ist hier die Recherche und fotografische Dokumentation. Die einzelnen Bildfragmente sind so zusammengesetzt, dass ungewöhnliche grafische Strukturen und Muster entstehen, die den Raum als Ausgangsmotiv nur erahnen lassen.

Esther Gonstalla und Torben Weiß // Gefangen

Der Fahrstuhl - ein enger, düsterer Raum. Er führt genau 1,20 min von dem Keller in das 2.OG und knarrt dabei so, als würde er jeden Moment stehen bleiben. Ist man nicht schnell genug drinnen, geht erbarmungslos die Tür zu. Aber da tröstet ja immer noch das eigene Spiegelbild. Das sollte sich ändern! Anhand einer großen Fotografie, Licht und Musik lassen die StudentInnen eine Atmosphäre entstehen, die an Urängste anknüpft, in einem Käfig zu stecken, die dadurch verstärkt werden, plötzlich Auge in Auge einem Weißhai im Käfig gegenüber zu stehen.

Stefan Denecke // Puppenmord

Ziel seines Projekts war, Puppen zu erfinden, die von der abweisenden Atmosphäre so mancher Unorte an der FH infiziert sind. In seinen Zeichnungen entstehen skurrile Figuren - ein Junge, ein menschenähnliches Kaninchen und der Tod - sie stehen für den Einsamen, der den falschen Freund findet oder für die Angst, die durch Mutproben überwunden wird. Er baut sie aus textilen Materialien und inszeniert eine Geschichte, die durch rote Fäden optisch miteinander verknüpft ist - eine offene Geschichte, die noch zu Ende erzählt werden muss.

Kurt Priesmeier // Mappengeister

In einem der abgelegensten Räume der FH tauchen merkwürdige Figuren auf. Je dunkler es wird, desto mehr gewinnen sie an Gestalt und leuchten durch die Fensterscheiben. Sie klagen an, eine hält ein großes Buch, ein anderer schleppt eine Mappe davon. Kurt Priesmeier gibt den namenlosen Abgelehnten einen letzten Auftritt als »Mappengeister«. Mit phosphoris-zierender Farbe hat er sie auf Glas gebannt und ihnen den typischen Ausdruck des Bildes »Der Schrei« von Edvard Munch verliehen.

Tiphaine Conrads // Konvertibel

In ihrer Arbeit »Konvertibel« erweitert und steigert sie ihr Thema »Orte der Ruhe/ Orte der Entspannung«. Auf der großen Rasenfläche vor dem FH-Gebäude platziert sie fünf Strohballen, die beliebig zu Sitz- und Liegemöglichkeiten umgestaltet und variiert werden können. Graue Klebebänder halten das verdichtete Stroh zusammen und bilden gleichzeitig den optischen Anschluss der mobilen Sitzskulpturen.

Ramona Lorenz und Hanne Gleußner // Hin&Weg

Der Parkplatz der Hochschule steht für Treffpunkt, Start und Ziel zugleich. Er ist begrenzt durch tatsächliche und imaginäre Wände, zu den Seiten durch Gebäude und Platzbegrünung, nach unten durch Asphalt. Ein- und Ausfahrt stehen für Zimmertüren. Nur nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt. Genau hier »parken«, die beiden Studentinnen ihr Projekt »Hin & Weg«, einen Gasballon »en miniature«, um loszufahren, sobald er beladen ist, als Sinnbild des Aufbruchs in die Semesterferien oder in die Berufswelt.
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken