„Ich bin Mitglied im Studentenorchester Münster“, erzählt sie. Seit 17 Jahren spielt sie Querflöte, vor zehn Jahren kam dann die Piccoloflöte dazu. Damals hat sie in einem Blasorchester gespielt und fand die Piccolostimme toll. „Also habe ich damit auch noch angefangen.“ 13 Jahre alt war sie damals – und fast schon ein alter Hase. Denn Carmen war vier, als sie mit dem Blöckflötenunterricht startete. Nur ein Jahr später stieg sie auf Querflöte um. Seitdem hat sie immer wieder in verschiedenen Blas- und Sinfonieorchestern gespielt. „Als ich an die FH Münster kam, um meinen Master zu machen, habe ich direkt geguckt, wo das hier möglich ist.“
Geprobt wird immer donnerstags, entweder in voller Besetzung oder mit einem Teil des Orchesters. Zum Aufwärmen spielt Carmen ein paar Töne mit der Querflöte und mit der Piccoloflöte. (Foto: Katharina Kipp)
Prompt wurde sie fündig und meldete sich zum Vorspielen beim Studentenorchester Münster. „Immer zum Start eines Semesters ist Probespieltermin“, erzählt Carmen. „Ich musste dafür ein Stück meiner Wahl einüben, vor Orchestermitgliedern und dem Dirigenten präsentieren, und dann durfte ich direkt zur ersten Probe bleiben.“ Und sie hat dadurch schnell Anschluss in der fremden Stadt gefunden. „Im Orchester spielen 70 Leute, hauptsächlich Studierende, aber auch ein paar Ehemalige sind dabei. Mit einigen von ihnen habe ich mich schnell angefreundet.“
Gleich geht’s los: Die Studentin sortiert ihre Notenblätter vor der Probe. (Foto: Katharina Kipp)
Im Semester probt Carmen jeden Donnerstagabend, entweder mit dem kompletten Orchester oder nur mit ihrem Satz, also allen Holzblasinstrumenten. Pro Halbjahr stehen rund drei Konzerte an, darunter auch die beiden großen Semesterabschlusskonzerte. „Auf die fiebern wir natürlich alle hin.“ In der vorlesungsfreien Zeit hat das Orchester Pause. Carmen macht aber natürlich weiter Musik. „Das ist für mich ein super Ausgleich zum Studium.“ Ihr Hobby zum Beruf zu machen, darüber hat sie auch einmal nachgedacht. „Man muss richtig gut sein, um hauptberuflich zu spielen – oder Musiklehrer werden, und das wollte ich auf keinen Fall. Also bin ich lieber ein guter Laie geblieben als ein schlechter Profi.“ Und so hat Carmen Spaß am Musik machen, wie ihre Familie: Der Vater spielt Posaune, die jüngere Schwester Klarinette, die ältere Gitarre. „Nur meine Mutter ist unmusikalisch, sie hört lieber einfach nur zu.“
Von Katharina Kipp
Und wer Carmen einmal live hören will, hat dazu bald auch in Münster Gelegenheit: Am 6. und 8. Februar sind die beiden Semesterabschlusskonzerte in Münster. Außerdem sucht das Studentenorchester jederzeit Neuzugänge. Wer mitmachen will, muss zunächst vorspielen. Nächster Termin ist am 4. April.