Was eine Brücke alles kann

Alumninetzwerk Academic Real Estate Professionals hielt immobilienwirtschaftliche Tagung an der FH Münster ab


Münster/Düsseldorf/Hamburg (25. April 2023). Sie gehört zu den ersten Schrägseilbrücken Deutschlands. Seit 1957 ist die Düsseldorfer Theodor-Heuss-Brücke in Betrieb. Der heutigen Verkehrslast hält sie kaum noch stand. Ob es ausreicht, sie zu sanieren, oder ob ein Neubau notwendig ist, werden ausstehende Gutachten ergeben. Ganz in der Nähe der Brücke liegt das Düsseldorfer Büro von „RKW Architektur +“, Jabra Soliman ist dort assoziierter Partner. Aus einem Team des hauseigenen „design.lab“ und des Immobiliendienstleisters JLL ist ein Initiativentwurf für einen Brückenneubau hervorgegangen.

Über diesen Entwurf und über beispielhafte Projekte zu verborgenen Potenzialen in Städten hat Soliman an der FH Münster einen Vortrag gehalten. Das Alumni- und Förderernetzwerk Academic Real Estate Professionals (AREP) hatte den Architekten und weitere Referenten zu seiner immobilienwirtschaftlichen Tagung „Make Some Noise in Real Estate“ eingeladen. Die jährliche Tagung richtet sich an Alumni des Immobilien- und Facility Managements sowie andere Interessierte aus der Immobilienwirtschaft.

Nach dem Initiativentwurf soll das neue Bauwerk „alles können, was möglich ist“, wie Soliman ausführte. Eine Brücke leiste weitaus mehr, als nur zwei Orte miteinander zu verbinden. So stifte sie etwa Identitäten, wie beispielsweise Venedigs Rialtobrücke. Die Pläne für die architektonisch aufwendige „Green Bridge“ sehen unter anderem Wohnungen und Arbeitsräume vor, auch Urban-Gardening-Flächen und Parks, während der Verkehr in einer Röhre im Brückentragwerk fließt. Wenn die Entscheidung zum Neubau fallen sollte, seien die entwickelten Ideen als Setzkasten zu verstehen, so Soliman.

Die Bauten der Fünfzigerjahre, aus denen die Theodor-Heuss-Brücke stammt, waren noch nicht so angelegt, dass die Materialien nach dem Nutzungszeitraum im Kreislauf verbleiben können. Das sieht nämlich das Cradle-to-Cradle-Prinzip vor, auf das Vanja Schneider in seinem Beitrag einging. „Übersetzt auf die Baubranche bedeutet das Prinzip, Gebäude schon in der Planung als Rohstofflager zu betrachten“, sagte der Geschäftsführer der Moringa GmbH. Details erläuterte der Bauingenieur am Beispiel eines aktuellen Projektes in der Hamburger Hafencity.

Dort entsteht auf einem Grundstück von etwa 4.700 Quadratmetern ein Wohngebäude mit circa 15.000 Quadratmetern Mietfläche nach dem Cradle-to-Cradle-Ansatz. Er umfasst beispielsweise wiederverwertbare Fassaden, recyclingfähige, recycelte sowie sortenrein trennbare Materialien und zerstörungsfrei demontierbare Bauteile, wie Schneider erläuterte.

Neben übergreifenden Themen der Nachhaltigkeit deckte die Tagung mit insgesamt sechs Referenten auch Bereiche wie Immobilienleasing, Immobilieninvestment und Unternehmenskultur ab. Prof. Dr. Torben Bernhold von der FH Münster begleitete die Tagung.

Die nächste Ausgabe von „Make Some Noise in Real Estate“ wird am 24. April 2024 mit einem Alumnitreffen und am 25. April mit der Tagung zu Themen aus der Immobilienbranche für alle Interessierten stattfinden. Informationen über das junge Alumni- und Förderernetzwerk AREP, das für neue Mitglieder offen ist, sind unter arep-ms.de abrufbar.


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