Digitale Impulse zur Abfallvermeidung

Studierende der FH Münster erarbeiten Konzepte mit den Abfallwirtschaftsbetrieben Münster


Münster/Steinfurt (4. Juli 2023). Was gehört in welche Abfalltonne? Und wie lassen sich Naherholungsgebiete sauber halten? Im Wahlmodul „Grundlagen der Digitalen Transformation“ des Bachelorstudiengangs Wirtschaftsingenieurwesen der FH Münster entwickelten Studentinnen Prototypen für Apps zur richtigen Abfalltrennung sowie zur Vermeidung von Abfall am Aasee. Zum Abschluss des Projektseminars stellten sie ihre Ergebnisse einem Fachgremium vor, bestehend aus Vertreter*innen des Projektpartners Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (awm), den Modulverantwortlichen Prof. Dr. Tobias Rieke und Prof. Dr. Ralf Ziegenbein sowie den Masterstudentinnen Laura Krieger und Sophie Weber, die ein hochschulweites, interdisziplinäres Projekt zum Thema Circular Economy an der FH Münster betreuen.

Neue Wege gehen, um die Stadtgesellschaft dazu zu bewegen, die Flächen am Aasee sauber zu halten – das war das Ziel der Studentinnen Carla Große Siestrup und Kim Reinhardt in ihrem Projekt. Mit dem Prototyp der App Cleansee unterbreiteten sie ihre digitale Lösung, wie sich der Abfall am Aasee bekämpfen lässt. So können Nutzer*innen der Anwendung mit einem Klick überfüllte Abfalleimer melden oder sich anzeigen lassen, wo sich der nächste Pfandautomat befindet. Darüber hinaus bietet die Kalenderfunktion die Möglichkeit, sich alle anstehenden Veranstaltungen rund um den und am Aasee anzeigen zu lassen. Als Anreiz sollen Nutzer*innen über die Anwendung Punkte sammeln können, um Prämien einzulösen bei teilnehmenden Kooperationspartnern.

Eine weitere digitale Lösung lieferten die Studentinnen Albulena Morina und Maria Saveedra zur korrekten Abfalltrennung mit der Idee zu Trenndich, einer App, die vor allem Personen mit Migrationshintergrund in den Fokus nimmt. „Viele Zugezogene aus anderen Ländern sind mit solch einem komplexen Entsorgungssystem, wie es das bei uns gibt, nicht vertraut. Deshalb möchten wir sie mit unserer App für korrekte Abfalltrennung sensibilisieren“, so Morina. 25 verschiedene Sprachen sind in der App hinterlegt, damit Sprachbarrieren kein Hindernis mehr darstellen. Auch Analphabet*innen berücksichtigt die Anwendung und hinterlegt beispielsweise das Foto einer eingescannten Kunststoffverpackung mit einem gelben Hintergrund, sodass gleich deutlich wird, dass der Abfall in die gelbe Tonne gehört. Die Visualisierungen, gepaart mit farblichen Markierungen und QR-Codes, sorgen für eine intuitive und leicht zu handhabende Bedienung der App. Weitere Features sind der integrierte Abfallkalender sowie die Möglichkeit, den nächsten Glas- oder Kleidercontainer ausfindig zu machen. „Die App sehen wir als ideale Ergänzung, um sich auf schnelle und komfortable Weise über Abfalltrennung zu informieren“, fügt Saveedra hinzu.

Das Fachgremium zeigte sich vollends zufrieden mit den vorgestellten Ergebnissen: „Mit ihren kreativen Ideen können die Studentinnen dazu beitragen, Münster zu einer Hauptstadt der Abfallvermeidung zu machen. Wir haben sie direkt ermutigt, ihre Konzepte in unseren aktuellen Ideenwettbewerb für ein abfallfreies und sauberes Münster einzureichen“, so Nicolai Meyer von den awm. Auch die Lehrenden schätzten das Engagement der Bachelorstudentinnen: „Beide Teams haben die Probleme auf unterschiedlichen Ebenen erkannt. Neben der technischen und visuellen Entwicklung der App berücksichtigten sie auch soziale Aspekte des Themas und stellten Verbindungen her zu bereits bestehenden Lösungen der awm“, lobte Prof. Dr. Tobias Rieke, der an der FH Münster für das Lehrgebiet Digitalisierung und Projektmanagement zuständig ist.


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