Sie trafen sich nach vier Jahrzehnten wieder: Organisatorin Irmgard Horsthemke (1. Reihe, r.) und ihre ehemaligen Kommilitoninnen, Dekan Prof. Dr. Fritz Titgemeyer (1. Reihe, l.) und Gabriele Welsch (2. Reihe, l.) begrüßten sie.

Die Abschlussarbeit noch mühsam mit Schreibmaschine getippt und mit Tipp-Ex korrigiert, das Vorlesungsverzeichnis schon ziemlich angegraut - beides 40 Jahre alt. Was Irmgard Horsthemke in den Händen hält, stammt aus ihrem Studium. Die 63-Jährige hatte 1974 ihr Examen im Studiengang Ernährung und Hauswirtschaft, heute Oecotrophologie, an der Fachhochschule Münster abgeschlossen und gehört damit zum ersten Absolventenjahrgang. 

Für Horsthemke war dieses Jubiläum Grund genug, ein Treffen mit ihren früheren Kommilitoninnen in Münster zu organisieren. Dekan Prof. Dr. Fritz Titgemeyer und Gabriele Welsch vom Alumni-Netzwerk begrüßten einige der ehemals 105 Studierenden am 25. Oktober 2014 am Fachbereich Oecotrophologie - Facility Management. "Jetzt fühlen Sie sich sicherlich wieder wie damals im Studium", sagte Welsch zu den im Seminarraum sitzenden Frauen.

Bei einer Führung durch die Labore und Hörsäle im gerade renovierten und umgebauten Gebäude waren die Absolventinnen sehr beeindruckt davon, wie sich ihre frühere Lernstätte entwickelt hatte. Denn erst seit 2002 ist der Fachbereich im Fachhochschulzentrum an der Corrensstraße 25 in Münster untergebracht. 

Prof. Dr. Margarete Sobotka, ehemalige Hochschullehrerin des Fachbereichs Oecotrophologie – Facility Management, erzählte beim Treffen des Absolventenjahrgangs 1974 von den Anfängen der FH Münster und des Fachbereichs.
Prof. Dr. Margarete Sobotka, ehemalige Hochschullehrerin, erzählte von den Anfängen der FH Münster und des Fachbereichs.

Von der Gründung der Fachhochschule Münster im Jahr 1971 und den Anfängen des Fachbereichs Ernährung und Hauswirtschaft in der Josefstraße wusste Prof. Dr. Margarete Sobotka, ehemalige Hochschullehrerin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, während des Treffens viel zu berichten. Der Fachbereich sei aus einer höheren Fachschule entstanden, die sich an junge Frauen richtete. Einige Seminare wurden aus Platzmangel in der Josefschule abgehalten. Die Studentinnen mussten sich mit den Grundschülern Räume teilen.

Auch an die politische Situation Anfang der 70er-Jahre wurden Erinnerungen wach. So berichtete eine Ehemalige, sie habe mehr Zeit demonstrierend auf der Straße als im Studium verbracht, für die Emanzipation der Landfrau mit der Parole "Marx in den Kuhstall!".

"Was ist denn aus Ihnen nach dem Studium geworden?", wollte Titgemeyer wissen. Die meisten waren Lehrerinnen an Berufskollegs geworden, eine war als Journalistin und Autorin, andere im Bereich Schulverpflegung oder in leitender Position in der Hauswirtschaft tätig. Heute würden viele der Absolventen im Qualitätsmanagement von Unternehmen arbeiten, so Titgemeyer.

Horsthemke und ihre Kommilitoninnen von einst waren sich einig, dass sie weiterhin mit ihrer Hochschule in Verbindung bleiben möchten - und kündigten ihr Interesse an der nächsten Alumni-Tagung am 8. Mai 2015 an.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken