Förderung von Mobilität und bürgerschaftlichem Engagement durch ein integriertes Sturzmanagement-System

© Ingo Bartussek/fotolia

Derzeitige Systeme zum Sturzmanagement basieren überwiegend auf Lage- und Beschleunigungssensoren, die von der überwachten Person zum Beispiel am Handgelenk oder an der Hüfte getragen werden. Nachteil dieses Konzeptes ist es, dass ein langsames nach unten Gleiten nicht zuverlässig (falsch negativ) und gewolltes Bücken oder Knien fälschlicherweise als Sturz (falsch positiv) erkannt werden kann.

Innerhalb des Forschungsprojektes "Sturzmanagement" wird ein integriertes Konzept zum Sturzmanagement von sturzgefährdeten, zum Beispiel Rollator-gebundenen Personen, entwickelt, das ein neuartiges Erkennungssystem einsetzt. Dieses Erkennungssystem überwacht die Person sowohl in der häuslichen Umgebung als auch außer Haus und versucht im Fall einer Sturzdetektion erst, mit der betreffenden Person Kontakt aufzunehmen, bevor Hilfe gerufen wird. Um die Forderung nach einer Förderung des bürgerschaftlichen Engagements aufzugreifen, soll der nachfolgende Hilferuf nicht resp. nicht ausschließlich an eine angeschlossene Notrufleitstelle erfolgen, sondern an Personen in der Nachbarschaft, die mit der sturzgefährdeten Person in einem guten sozialen Netzwerk verbunden sind.

  • Förderer: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalens
  • Laufzeit: 06/2016 bis 12/2017

Kontinuierliches Monitoring des Blutdrucks kombiniert mit einem EDA-Sensor zur Interpretation von Blutdruckschwankungen

Ein kontinuierlich hoher Blutdruck ist Risikofaktor Nr. 1 für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die nach dem statistischen Bundesamt für die meisten Todesfälle in Deutschland verantwortlich gemacht werden.
Die meisten Blutdruckmessgeräte sind nicht in der Lage hohen und niedrigen Blutdruck ohne Abstand zwischen den Messphasen zu messen oder Daten zu sammeln, während der Patient mobil und aktiv ist (zum Beispiel während des Treppensteigens oder beim Fahrradfahren).

Im Rahmen des INTERREG V Projekts "MIND" Teilprojekt COMPAS arbeiten die Projektpartner an der Weiterentwicklung eines kleinen, kompakten und nicht-invasiven Blutdruckmessmoduls. Dieses wird mit neuen und tragbaren Sensoren kombiniert. Mit diesen sollen genaue Aufzeichnungen des Blutdrucks ermöglich werden, physische Zustände vom Patienten analysiert und eine kompakte Datenverarbeitung realisiert werden.
Die Messung der elektrodermalen Aktivität (EDA) stellt einen guten Indikator für psychologische Zustände dar, indem die Leitfähigkeit der Haut über einen Sensor gemessen wird durch Änderungen der Schweißdrüsenaktivität. Die Aufgabe des Zentrums für Ergonomie und Medizintechnik der FH Münster besteht in der Entwicklung eines eigenen  EDA-Sensors mit einem Auswertungsalgorithmus der gesammelten Daten und der Validierung zur Analyse von Blutdruckschwankungen.

Umstellung von Luer-Lock-Anschlüssen auf vertauschungssichere Konnektoren

© Thilo Künnemann

Hersteller müssen seit Ende 2016 aus Risikogründen bei sehr vielen Medizinprodukten die Luer-Verbinder auf vertauschungssichere Anschlüsse umstellen.

So sehr die verwechslungssichere Trennung von Anwendungebereichen letztendlich die Patientensicherheit erhöht, so sehr birgt die Phase der Umstellung eigene und neue Risiken.

Die Handlungsempfehlung "Hilfestellung zur Umstellung von Luer-Verbindern auf neue verwechslungssichere Verbinder" des Aktionsbündnis Patientensicherheit bietet eine Hilfestellung zur Umstellung.

Rückengesundheit im Rettungsdienst: Evaluation des Modellprojekts "Protect your back"

© William 87/Fotolia

Heben und Tragen von Patienten, Arbeiten in ungünstigen Körperhaltungen, hoher Zeitdruck und eine große Verantwortung gehören zum Alltag von Rettungskräften. Als Folge dieser Belastungen ist die Prävalenz von Rückenbeschwerden bei Rettungssanitätern besonders hoch.

Für die Prävention sind der richtige Umgang mit technischen Hilfsmitteln und ein starkes Bewusstsein für die eigene Rückengesundheit von zentraler Bedeutung. Die Kommunale Unfallversicherung Bayern (KUVB) hat hierzu das Projekt "Protect your back" entwickelt. Im Rahmen eines Aktionstages werden an Berufsfachschulen angehende Notfallsanitäter zum rückengerechten Arbeiten motiviert. Hierzu entwickeln die Auszubildenden eigenständig Lösungsstrategien für verschiedene Rettungssituationen und erproben diese unter Anwendung der richtigen technischen Hilfsmittel. Begleitet und gecoacht werden sie dabei von Physiotherapeuten.

In einem Kooperationsprojekt der KUVB und der TU Berlin wird die Wirksamkeit von "Protectyour back" evaluiert und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Projekts - zum Beispiel zu einer Multiplikatorenschulung - untersucht.

Analyse des Bewegungsverhaltens von Busfahrern

© cba

Regelmäßige Bewegung und körperliche Aktivität beeinflussen maßgeblich die Lebensqualität und leisten einen hohen Beitrag zur Aufrechterhaltung von Wohlbefinden und Gesundheit. An vielen Arbeitsplätzen liegen aber eher bewegungsarme Tätigkeiten vor. Diese physische Inaktivität führt auf Dauer zu einer Abnahme der muskulären Leistungsfähigkeit, wodurch z.B. Erkrankungen des Herz-Kreislauf- oder Muskel-Skelett-Systems begünstigt werden.

Kraftfahrer gehören zu einer besonders gefährdeten Berufsgruppe. Bei Lenkzeiten von bis zu 10 Stunden täglich sitzen sie, oft mit nur sehr eingeschränkter Bewegungsmöglichkeit, hinter dem Steuer. Am Fachgebiet Arbeitswissenschaft und Produktergonomie wird deshalb erstmals das Bewegungsverhalten von Busfahrern untersucht um quantitative Aussagen zur physischen Aktivität der Fahrer zu machen. Zur Messung wird ein Bewegungsanalysesystem eingesetzt, das aus Bewegungssensoren besteht, die auf der Kleidung des Fahrers angebracht werden.

Die erwarteten Ergebnisse liefern eine wichtige Grundlage zur Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen und helfen, Fahrerarbeitsplätze zukünftig noch besser zu gestalten.

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