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Step-by-Step

1. Bereitet vorab die Fragen für die einzelnen Stufen vor: Entdecken, Träumen, Gestalten und Verwirklichen. Die Fragen sollten auf das Interviewthema abgestimmt sein und zu der Persönlichkeit des/der Interviewpartners*in passen. Entdecken: Erkennt das Beste des*der Interviewpartners*in aus seinen*ihren Erfahrungen, z. B.: Auf welche Aspekte in deinem Umfeld bist du besonders stolz? Träumen: Ergründet die Idealvorstellung des Umfeldes des*der Interviewpartners*in, ohne Rücksicht auf Zeit, Geld und andere Ressourcen (Vision), z. B.: Wie stellst du dir ein "gesundes Umfeld" in der Zukunft vor? Gestalten: Konkretisiert die Vision des*der Interviewpartner*in, z. B.: Was sollte deiner Meinung nach getan werden, um die Traumsituation zu erreichen? Verwirklichen: Verknüpft vorhandene Ressourcen mit Interessen und Fähigkeiten, um die Vision zu verwirklichen, z. B.: Schätze die personellen und finanziellen Ressourcen ein, über die dein Umfeld verfügt, um den Traum zu verwirklichen.


2. Beginnt die Gespräche, indem sich der*die Interviewpartner*in vorstellt. Startet mit der ersten Stufe - Entdecken - und stellt die Fragen, die ihr vorbereitet habt. Geht auf die Antworten des*der Partners*in ein. Fokussiert euch nicht zu sehr auf die vorformulierten Fragen, sondern passt diese der Gesprächssituation an. Stellt anschließend die Fragen der weiteren Stufen: Träumen, Gestalten und Verwirklichen.

3. Definiert auf Basis des Gesprächs mit dem*der Interviewpartner*in eine gemeinsame Vision.

4. Wenn ihr die Methode in einem Workshop anwendet, führt sie zunächst in Zweiergruppen durch, tauscht euch danach in Kleingruppen (ca. 8 Teilnehmende) über eure Vision aus und sucht nach Gemeinsamkeiten.

5. Die Ergebnisse werden abschließend in der großen Gruppe zusammengetragen. Versucht, eine gemeinsame Vision zu definieren.

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Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Sehr einfache Anwendung, für die keine lange Vorbereitung und Einarbeitung notwendig ist.
  • Die Methode eignet sich gut zur Interviewstrukturierung. Die Fragen können den entsprechenden Phasen gut zugeordnet werden.
  • Die befragte Person fühlt sich durch die Art der Fragen auf persönlicher Ebene angesprochen. Dadurch kann eine gute Vertrauensbasis zu dem*der Interviewpartner*in aufgebaut werden.
  • Für den*die Interviewpartner*in ist es einfacher, auf persönliche als auf abstrakte Fragen zu antworten.

Nachteile:

  • Die ausschließliche Orientierung auf das Positive kann Fehler, Schwächen und Risiken ausblenden.
  • Bei reservierten Personen kann die Art und Weise der persönlichen Fragen auch auf Ablehnung stoßen.

Praxisanwendung

Lebensstile haben einen entscheidenden Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf von Zivilisationserkrankungen. Der Großteil der evaluierten verhaltensverändernden Lebensstilprogramme zeigt bisher nur kurzfristige Erfolge. Aus diesem Grund ist das Ziel des Teilprojekts "Healthy Lifestyle Community" im münster.land.leben, dauerhafte gesundheitsförderliche Strukturen in Kommunen zu etablieren und dies an die Bürger*innen weiterzutragen. So können die Menschen dort unterstützt werden, wo sie leben. Für eine erfolgreiche Umsetzung von gesundheitsförderlichen Programmen in Kommunen ist es notwendig, die Gegebenheiten und Strukturen vor Ort zu kennen und zu verstehen. Hierfür hat das Teilprojekt Bürgermeister*innen-Interviews durchgeführt. So konnte zum einen die Partizipation der Verantwortlichen in der Kommune von Beginn an sichergestellt werden, zum anderen wurden mit Hilfe der Appreciative-Inquiry-Methode relevante Informationen gesammelt, um mit den Bürgermeister*innen eine gemeinsame Vision entwickeln zu können. Für die Vorbereitung der Interviews haben die Projektverantwortlichen mit Hilfe eines Fragebogens ortsbezogene und positiv formulierte Fragen für die vier Bereiche - Entdecken, Träumen, Gestalten und Verwirklichen - erstellt. Dabei konnten insbesondere durch die persönlichen Fragen zu Beginn, z. B. "Wer ist die gesündeste Person, die Sie kennen?" eine positive Atmosphäre aufgebaut werden. Die Bürgermeister*innen wurden dazu motiviert, sich tiefer mit dem Thema auseinanderzusetzen, und konnten zum "Erzählen" bewegt werden. Während eine Person das Gespräch geführt hat, wurden die Antworten von einer zweiten Person stichpunktartig aufgezeichnet und in die entsprechenden Felder des Appreciative-Inquiry-Templates eingetragen. Auf diesem Weg konnten die Ergebnisse des Interviews unmittelbar festgehalten werden. Diese Ergebnisse wurden anschließend dafür genutzt, einen Workshop mit allen befragten Bürgermeister*innen durchzuführen, um eine gemeinsame Projektvision zu entwickeln.

Tipps aus der Praxis

  • Achtet auf die Einstellung der anderen Person. Wenn die Fragen für den*die Interviewpartner*in zu persönlich sind, werdet etwas distanzierter. Wenn die Person auf die Fragen eingeht, solltet ihr auf der persönlichen Ebene bleiben.
  • Wenn zu Beginn keine Informationen über den*die Interviewpartner*in vorliegen, solltet ihr zunächst einige allgemeinen und erst im Anschluss persönliche Fragen stellen.
  • Nutzt Skalenwerte bei den Fragestellungen, z. B.: Wo sehen Sie Ihren eigenen Gesundheitszustand auf der Skala von 1-10? Was muss getan werden, um Ihren Gesundheitszustand auf einen höheren Skalenwert zu bringen?
  • Vor dem Interview solltet ihr die Fragen mit einem*einer Kolleg*in testen.

Testimonial



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