ENGLISH

Step-by-Step

Von jedem*r Projektpartner*in sollte mindestens ein*e Vertreter*in an dem Workshop teilnehmen.

1. Erstellt eine Matrix mit den Namen der Projektpartner*innen an der horizontalen sowie vertikalen Achse. Die horizontale Achse kann als "GIVE (Geber)" und die vertikale Achse als "TAKE (Empfänger)" betrachtet werden. Die Erwartungsmatrix ist daher auch als Give-and-take-Matrix bekannt.

2. Zu Beginn definiert jede*r Akteur*in sein*ihr Hauptziel im Projekt und schreibt dieses in eine horizontale Zeile unter seinen*ihren Namen.

3. Jede*r Akteur*in füllt die ihn*sie betreffenden Schnittpunkte der Matrix wie folgt aus - TAKE: Was möchte ich von jedem einzelnen der anderen Projektpartner*innen erhalten oder was erwarte ich von ihnen? GIVE: Welche Kompetenzen, Sach- und Serviceleistungen oder Kontakte kann ich den anderen Projektpartner*innen anbieten?

4. Der*die erste Akteur*in beginnt mit der Vorstellung der gewünschten TAKEs und vorgeschlagenen GIVEs. Die anderen Projektteilnehmenden reagieren, inwieweit die Erwartungen erfüllt werden können.

5. Evaluiert im Anschluss gemeinsam die Matrix: Welche Erwartungen werden erfüllt? Welche werden nicht erfüllt? Welcher Beitrag kann geliefert werden, obwohl dieser nicht erwartet wird?

6. Achtet gemeinsam darauf, dass keine Rollen außer Acht gelassen werden. Definiert klare Verantwortlichkeiten sowie offene Erwartungen und leitet daraus spezifische Folgeaufgaben für alle Teilnehmenden ab.

Mehr zu dem Tool

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Die Partner*innen lernen sich untereinander besser kennen.
  • Die Methode schafft schnell Klarheit über Beiträge und Erwartungen aller Beteiligten.
  • Missverständnisse über Rollen und Verantwortungen können frühzeitig reduziert werden.
  • Durch die Darstellung, welche Erwartungen noch nicht erfüllt wurden, weiß jede*r Partner*in, woran in Zu-kunft verstärkt gearbeitet werden muss.
  • Es werden verbindliche Aussagen getroffen, auf die man sich im Projektverlauf berufen kann.

Nachteile:

  • Personas können niemals eine exakte Vorhersage über das Verhalten der Nutzer*innen in der Wirklichkeit  treffen.
  • Häufig konzentriert sich das Team schnell auf einen Stereotypen, das sollte vermieden werden.
  • Die Erhebung und Sammlung notwendiger Daten nimmt einige Zeit in Anspruch.

Praxisanwendung

Den Aufbau eines belastbaren Gesundheitsförderungsnetzwerks als eine Weiterentwicklung der präventiven und gesundheitsfördernden Angebotslandschaft im Kreis Borken hat sich das Teilprojekt "Regionale Gesundheitsförderung im Kreis Borken (reges:BOR)" im münster.land.leben zur Aufgabe gemacht. Das Netzwerk setzt sich aus relevanten Partner*innen der Gesundheitsförderung und Prävention und lokalen Akteur*innen zusammen. Für ein funktionierendes Netzwerk ist es wichtig, dass die Rollen und Verantwortlichkeiten unter den Teilnehmenden klar definiert sind. Doch wie können die unterschiedlichen Erwartungen an ein gemeinsames Netzwerk unter den Projektmitgliedern visualisiert und daraus Rollen und Verantwortlichkeiten abgeleitet werden? - Das Teilprojekt setzte zur Beantwortung dieser Frage zusammen mit ihren Partner*innen das Tool der Erwartungsmatrix ein. Die Projektverantwortlichen des Teilprojekts luden kurz nach dem Projektstart alle Partner*innen zu einem Workshop ein. Zu diesem Zeitpunkt kannten sich die Projektpartner*innen untereinander bereits, waren sich aber der gegenseitigen Erwartungen an das Projekt und Kompetenzen nicht bewusst. Jede*r Projektpartner*in definierte seine*ihre vorhandenen Kompetenzen sowie Erwartungen zu dem Thema "Psychosoziale Gesundheit im Betrieb bei Doppelbelastung" (hier Pflege von Angehörigen bei gleichzeitiger Berufstätigkeit). Die jeweiligen Erwartungen (TAKE) und Beiträge (GIVE) haben die Partner*innen auf Stellwänden in Form einer Erwartungsmatrix festgehalten. Einige Ergebnisse mussten von den Projektverantwortlichen teilweise noch einmal zurückgespielt werden, da die Angaben der Partner*innen nicht immer ganz eindeutig waren. Das hat den Zeitaufwand erhöht. Dennoch wurden zum einen klare Verantwortlichkeiten definiert, zum anderen Transferhemmnisse offengelegt, an denen im weiteren Projektverlauf gearbeitet werden konnte.

Tipps aus der Praxis

  • Eine gute Vorbereitung und Moderation sind wichtig. Ihr solltet den Zeitrahmen einhalten und auch immer auf jeden Beitrag Bezug nehmen.
  • Verwendet Ampelfarben, um die Ergebnisse zu visualisieren (grün = Erwartungen erfüllt, gelb = Beitrag ohne Erwartung, rot = Erwartung noch nicht erfüllt).
  • Die Erwartungen, die nicht erfüllt wurden, oder Beiträge, die nicht erwartet werden, solltet ihr im Nachgang noch einmal spezifischer betrachten und diskutieren. Gibt es eine Mö-glichkeit, die Erwartungen ggf. doch zu erfüllen, oder was passiert, wenn diese nicht erfüllt werden können?
  • Verschriftlicht die Ergebnisse in einem Dokument (Was kann Partner*in X bieten und zum Thema Y beitragen?) und teilt sie mit allen Beteiligten, das schafft mehr Verbindlichkeit.
  • Die Matrix solltet ihr für jede*n Projektpartner*in transparent zugänglich machen. Dies kann dazu beitragen, Vertrauen zu fördern, da jede*r Projektpartner*in weiß, was von welchem*r Projektpartner*in erwartet werden kann oder geliefert wird.

Testimonial



Zurück zu den Tools

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken