Foto: FH Münster/Wilfried Gerharz

Das Corona-Virus wirbelt nicht nur die gesamte Gesellschaft und das Leben jedes einzelnen durcheinander, sondern auch die "normalen" Abläufe an unserem Fachbereich. Wir fragen unseren Dekan nach den größten Herausforderungen.

Herr Prof. Barth, wie geht das Dekanat an die Planung des Semesters heran, wo es doch so viele Unwägbarkeiten gibt?

Sie haben recht: Die aktuelle Situation ist auch für die Hochschulen mit vielen Unsicherheiten und Unwägbarkeiten verbunden. Durch die Verschiebung des Vorlesungsbeginns für die Präsenzlehrveranstaltungen ergeben sich für den Fachbereich Sozialwesen besondere Umplanungserfordernisse. Da wir das Semester in unserem größten Studiengang, dem Bachelorstudiengang Soziale Arbeit, mit drei Blockwochen mit ganztägigen Lehrveranstaltungen starten, ist es bei uns nicht damit getan, lediglich später mit den angekündigten Vorlesungen und Seminaren zu beginnen, sondern wir mussten komplett umplanen. Wir haben also einen von uns als "Plan A" bezeichneten neuen Zeitplan entwickelt. Dadurch stellen wir sicher, dass die zunächst ausgefallenen Blockveranstaltungen im laufenden Semester stattfinden können. Allerdings werden dafür Seminare auch an Samstagen und Sonntagen terminiert werden.

Mit einem Plan A ist es aber alleine nicht getan. Da es durchaus sein könnte, dass die Landesregierung den Termin für den Start der Präsenzlehrveranstaltungen ein weiteres Mal verschiebt oder im äußersten Fall vielleicht im Sommersemester überhaupt nicht in Präsenz gelehrt werden kann, haben wir im Dekanat mit großer Unterstützung durch die Lehrenden und Lehrbeauftragten einen Plan B entwickelt, der vorsieht, dass ein sehr wesentlicher Teil unserer Lehrveranstaltungen in "Nicht-Präsenz", also onlinebasiert stattfinden würde.

Beide Pläne stehen seit heute. Die Studierenden des Studiengangs sind informiert und die Informationen finden sich auch auf der Startseite unseres Internetauftritts

Betroffen sind aber natürlich auch die anderen Studiengänge des Fachbereichs. Auch hier laufen die Planungen in Richtung "Online-Lehre" auf Hochtouren bzw. sind teilweise auch bereits abgeschlossen. Die Studierenden werden hier von den Studiengangsleitern direkt informiert.

Wir sind jetzt so gut wie möglich aufgestellt und für jedes Szenario vorbereitet.

Sehr gerne möchte ich schon an dieser Stelle ganz herzlich danken für die breite Unterstützung aus dem Kollegium und seitens der Lehrbeauftragten, besonders aber auch unseren Funktionsbereichen! Aber auch den Studierenden gilt ein großer Dank für Ihre Geduld, in einer ja auch für sie unübersichtlichen Situation besonnen reagiert zu haben.

Was ist aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung?

Tatsächlich gibt es sehr unterschiedliche Herausforderungen, die ich hier vermutlich gar nicht alle aufzählen kann. Da ist zum Beispiel der Umgang mit den Praxisphasen der Studierenden zu nennen. Viele Einrichtungen, in denen unsere Studierenden ihr BP I und II ableisten, haben vorübergehend geschlossen. Wir müssen im Rahmen unserer Möglichkeiten Lösungen erarbeiten und Unterstützung anbieten, vor allem intensiv mit den betroffenen Studierenden kommunizieren. Hier leistet unser Referat Praxis & Projekte seit Wochen intensive Mehrarbeit; das Verbot von Präsenzveranstaltungen betrifft hier auch die schon laufenden Begleitseminare und die Supervisionen. Dem Praxisreferat ist es gelungen, sehr praktikable Lösungen für die Studierenden zu finden.

Auch das Prüfungsamt sieht sich mit einer Vielzahl von Anträgen konfrontiert, weil zum Beispiel viele Studierende beim Abfassen ihrer Abschlussarbeiten momentan große Probleme haben. Viele Bibliotheken haben geschlossen, Projekte sind unterbrochen, die Betreuung von eigenen Kindern hat großen Einfluss auf die Zeitbudgets et cetera. Das Prüfungsamt hat hier deutliche Mehrarbeit, bearbeitet die Anträge aber sehr schnell.

Vergessen darf man an dieser Stelle auch nicht unser Weiterbildungsreferat, das viele Veranstaltungen absagen musste. Wir hoffen alle sehr, dass es bald möglich sein wird, den Weiterbildungsbetrieb wieder aufzunehmen.

Wie sieht es mit Prüfungen aus, werden die auch in veränderter Form oder online stattfinden?

Es ist im Einzelfall nicht ausgeschlossen, dass von der ursprünglich beabsichtigten Prüfungsform abgewichen werden muss; sicherlich werden Prüfungen in diesem Semester ggf. auch online abgelegt werden, darüber werden die Studierenden von den jeweiligen Lehrenden ihrer Veranstaltungen aber frühzeitig informiert werden.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken