Nach einer tollen Zeit kommt jetzt was Neues

FH-Präsidentin verabschiedet drei Professoren in den Ruhestand


Münster/Steinfurt (10. Juli 2019). 28 Jahre hat Prof. Dr.-Ing. Klaus Dickmann an der FH Münster gelehrt und geforscht, 19 Jahre sind es bei Prof. Victor Mani, 13 bei Prof. Dr. Reinhold Schone – und sie alle hat FH-Präsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski jetzt in den Ruhestand verabschiedet. Ganz zufällig passte das auch perfekt zum Jahresmotto der Hochschule, nämlich Interdisziplinarität. Denn die drei Ruheständler kommen von verschiedenen Fachbereichen: Dickmann gehört zu Physikingenieurwesen, Mani zur Architektur, Schone zu Sozialwesen. „Das ist Interdisziplinarität pur“, sagt Schone lächelnd.

Sein Lehr- und Forschungsgebiet ist Organisation und Management, Jugendhilfe sowie Jugendhilfeplanung. „Professor an einer FH zu sein, das ist einer der privilegiertesten Jobs, die es überhaupt gibt“, so Schone. Er war zunächst Heimerzieher und Heimleiter, hat mit misshandelten und vernachlässigten Kindern und deren Eltern gearbeitet und ist dann am Institut für Soziale Arbeit (ISA) 15 Jahre im Bereich der interdisziplinären Jugendhilfeforschung und der Weiterbildung von sozialpädagogischen Fachkräften tätig gewesen. Anschließend war er an der Fachhochschule Dortmund, und von dort wechselte er zur FH Münster. So richtig in den Ruhestand geht es für ihn noch nicht. „Mir macht die Lehre und die Zusammenarbeit mit Studierenden sehr viel Spaß. Außerdem bin ich auch sehr stark in die Weiterbildung des Fachbereiches für Fachkräfte in der Praxis eingebunden und daneben noch mit kleineren Praxisforschungsprojekten beschäftigt.“ Deshalb habe er entschieden als Seniorprofessor noch einige Zeit an der FH Münster anzuhängen. Seine Freizeit komme trotzdem nicht zu kurz, er fahre viel Fahrrad und trainiere weiterhin für den Berlin-Marathon und für den Staffelmarathon eines Fachbereichsteams in Münster. „Aber warum soll ich so etwas Spannendes wie die Arbeit an der Hochschule für etwas so Langweiliges wie Rente aufgeben?“

Das sieht Dickmann ganz anders. „Die Zeit an der FH Münster war wunderschön, aber jetzt ist richtig Schluss.“ Er liebe das Leben und könne es kaum erwarten, noch mehr in luftigen Höhen unterwegs zu sein: Dickmann ist leidenschaftlicher Fallschirmspringer. „In 4.000 Metern Höhe zu sein, die Tür aufgehen zu sehen und rauszuspringen – das ist meins. Dann bin ich der glücklichste Mensch der Welt.“ Auf dem Steinfurter Campus der FH Münster hat er das Laserzentrum aufgebaut und geleitet, und so ganz lässt ihn die Lasertechnik nicht los. „Ich bin von der IHK öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Lasersicherheit. Das machen außer mir in Deutschland nur zwei weitere Personen. Es gibt also viel zu tun.“ Doch er freue sich darauf, das alles zukünftig mit viel weniger Druck machen zu dürfen. „Einfach morgens aufzustehen und zu gucken, was der Tag so bringt, das finde ich toll!“

Bis das bei Mani so weit ist, dauert es noch etwas. „Es gibt noch einige Projekte, die ich beenden will. Deshalb bleibe ich noch ein Semester als Seniorprofessor.“ Am Fachbereich Architektur, der Münster School of Architecture (MSA), lehrt er Entwerfen. Das hat er einige Jahre lang auch in Amsterdam gemacht. „Dort ist es sehr theoretisch gewesen, und mir hat der Praxisbezug gefehlt.“ Deshalb folgte er dem Ruf an der FH Münster. „Das war die absolut richtige Entscheidung.“ Architekten gebe es viele, und etwa 15 Prozent davon seien absolute Spitzenleute. „Aber die restlichen 85 Prozent finde ich besonders interessant. Das sind diejenigen, die hier in der Umgebung bauen, und das ist unglaublich wichtig.“ Er vergleiche dies gern mit Bäckereien und Pâtisserien. „Jeden Tag feinste Köstlichkeiten zu essen, ist sicherlich toll. Aber man braucht auch einen richtig guten Bäcker in der Nachbarschaft!“ Zu einem Umdenken in der Branche anzuregen, das sei sein Ziel gewesen. „Man darf ruhig auch mal diskutieren, sich mehr mit der Praxis beschäftigen und die Theorie kritisch überprüfen“, sagt Mani. Einige Jahre war er Dekan der MSA, jetzt genießt er es, mehr Zeit für seine Hobbys zu haben: Er fährt Fahrrad, Motorrad und Boot.


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