Fürther Gespräche 2024: Expertenforum widmete sich Rettungsdienstreform und Stärkung der beruflichen Bildung im Rettungsdienst

Die Fürther Gespräche 2024 boten eine Plattform für den deutschlandweiten Austausch von Akteur*innen aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens, um zentrale Herausforderungen und Fragestellungen der Rettungsdienstreform zu diskutieren.

Das Institut für notfallmedizinische Bildung (INOB) veranstaltete am 23. und 24. Februar 2024 erfolgreich das Expertenforum "Fürther Gespräche", das sich dem Thema "Notfallreform konkret: Qualität, Bildung und Professionalisierung! Wie groß muss der Schritt nach vorne jetzt sein?" widmete. Die Veranstaltung fand im Ludwig-Erhard-Zentrum in Fürth statt und wurde von Klaus Meyer, dem Geschäftsführer des INOB, mit Prof. Dr. habil. Thomas Prescher von unserer Hochschule gemeinsam als Gastgeber geleitet.

Die Fürther Gespräche boten eine Plattform für den deutschlandweiten Austausch von Akteur*innen aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens, um zentrale Herausforderungen und Fragestellungen der Rettungsdienstreform zu diskutieren. Ziel war es, konkrete Ergebnisse zu erarbeiten, die als Grundlage für politische Entscheidungsträger dienen sollen.

Unter der Schirmherrschaft von Dr. Janosch Dahmen (MdB), dem gesundheitspolitischen Sprecher der Fraktion der Grünen im Bundestag, nahmen 40 Fachleute aus Interessensverbänden, Fachgesellschaften, Hilfsorganisationen, Feuerwehren, Hochschulen und Berufsfachschulen teil.

Meyer, Geschäftsführer des INOB, hob die Bedeutung des Rettungsdienstes für die Gesellschaft hervor und betonte: „Der Rettungsdienst leidet aktuell unter den ungünstigen Rahmenbedingungen unseres Gesundheitssystems und den gesellschaftlichen Veränderungen. Es bedarf daher eines konstruktiven Diskurses und möglicher Lösungsansätze, denen wir mit den Fürther Gesprächen eine Plattform bieten möchten.“ Prescher, Mit-Gastgeber und Professor für Didaktik für Gesundheitsberufe, unterstrich die Bedeutung praxisnaher Lösungsansätze: „Jetzt kommt es darauf an, dass wir in der Rettungsdienstreform konkrete Maßnahmen ergreifen, die nicht nur die Qualifikationsniveaus im Rettungsdienst klären, sondern wir für die große Frage der Akademisierung auch Lösungen entwickeln, in welche Versorgungsstrukturen wir akademisieren sowie welche Befugnisse und Kompetenzen die Kolleg*innen an Patient*innen dann konkret haben. Unser Ziel muss es sein, eine Akademisierung zu ermöglichen, die die jungen Menschen im Rettungsdienst hält.“

Die thematische Ausrichtung der diesjährigen Veranstaltung umfasste vier Schwerpunkte. Zum einen „Vom Bürger zur benötigten Leistung“: Die Organisation der medizinischen Versorgung und Koordination von Rettungsdiensten für eine fallabschließende Notfallversorgung. Zudem Qualifikationsniveaus und Personalentwicklung: Perspektiven des Berufsbilds der Notfallsanitäter*innen als gestuftes und durchlässiges Qualifikationssystem vom Ehrenamt bis zu eigenständigen erweiterten und fallabschließenden Notfallversorgung sowie dafür notwendiger Qualifikationsniveaus. Der dritte Schwerpunt widmete sich dem präventiven Rettungsdienst und Versorgungsstrukturen: Der Flexibilisierung und Spezifizierung des Rettungsdienstes sowie Integration präventiver Maßnahmen, um bedarfsorientiert vor die Lage zu kommen und damit die Strukturen der Notfallversorgung im Rettungsdienst und den Kliniken deutlich zu entlasten. Den vierten Schwerpunkt formte das „Notarztsystem 2.0“: Die Reform des Notarztsystems als gestuftes System der Zusammenarbeit zwischen Notärzt*innen und Notfallsanitäter*innen sowie komplexitätsabhängige Ressourcenzuordnung, auch von telemedizinischen Systemen und KI.

Im Rahmen der Fürther Gespräche 2024 haben Vertreter*innen aus den Bereichen Schule und Hochschule die "Fürther Erklärung für eine starke berufliche Bildung im Rettungsdienst in Deutschland" unterzeichnet. Diese Erklärung fordert eine verbesserte Interessenvertretung sowie die Entwicklung von Leitlinien, Wissenschaft und die Förderung von Entwicklung im Bereich der beruflichen Bildung im Rettungsdienst. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für eine hochwertige Ausbildung im Rettungsdienst zu schaffen und diese an die sich verändernden Anforderungen anzupassen. Die Unterzeichner*innen der Erklärung wollen diese an die Entscheidungsträger*innen in Politik und Gesetzgebung weitergeben, um die berufliche Bildung im Rettungsdienst nachhaltig zu stärken.

„Die Fürther Gespräche boten wieder eine gelungene Gelegenheit für die Experten, um gemeinsam an innovativen Lösungsansätzen für die aktuellen Herausforderungen im Rettungsdienst zu arbeiten“, resümiert Prescher.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken