Wenn die süßen Torten locken werden Naschkatzen schwach

Ernährungsexpertin: An Festtagen gelegentlich einen Spargang einlegen und spazieren gehen


Münster (12. Dezember 2003). Wenn die Weihnachtsfesttage nahen, bangen viele Naschkatzen um ihre Figur. Üppige Mahlzeiten, süße Torten und allerlei Gebäck lassen den guten Vorsatz, sich in diesem Jahr einmal zusammenzureißen, schnell wieder vergessen. Doch so schwierig ist das Maß halten gar nicht, meint die Ernährungswissenschaftlerin Prof. Dr. Ursel Wahrburg von der Fachhochschule Münster.

Ein zartes Filet anstatt des fetten Bratens oder ein leichter Obstsalat anstatt der schweren Mousse au Chocolat können ein Beitrag zu einem kalorienärmeren, aber nicht weniger leckeren Festmenü sein. Das Hauptproblem an den Festtagen sei die Aneinanderreihung von hochkalorischen Mahlzeiten in Kombination mit extrem wenig Bewegung, so Prof. Wahrburg. "Man gönnt dem Körper überhaupt keine Entlastung." Das Tückische an den süßen Leckereien und der Schokoladentorte sei nämlich, dass sie mit kleinem Volumen sehr viele Kalorien liefern, aber nur wenig satt machen.

Der Magen sendet erst, wenn er durch das Essen ausgedehnt ist, das Signal "Ich bin satt". Und dieser Dehnungszustand tritt erst ein, wenn bereits das zweite Stück Torte vertilgt ist. Folglich kommt das Sättigungssignal zu spät im Gehirn an. "Man isst sehr schnell über seinen Hunger hinweg", erklärt die Wissenschaftlerin. Völlegefühl und Unwohlsein seien die unangenehmen Folgen. Deswegen lautet ihr Tipp: Zwischendurch mal einen Spargang mit leichter Kost einlegen und mit der Familie ausgedehnte Spaziergänge machen. Menschen mit gesundheitlichen Problemen wie einem hohen Cholesterinspiegel oder Herzerkrankungen rät die FH-Professorin, an den Festtagen besonders auf ihre Ernährung zu achten und maßvoll zu essen.

Auch Diabetiker sollten nicht zu viele fettige und süße Speisen zu sich nehmen. Gerade die "süßen" Kohlenhydrate lassen den Blutzuckerspiegel rasch und hoch ansteigen und bringen den Stoffwechsel eines Diabetikers durcheinander. "Wichtig ist, dass der Blutzuckerspiegel langsam ansteigt", so Wahrburg. Sehr hohe Werte als auch ein rasches Absinken des Spiegels könnten so vermieden werden.

Denn ein niedriger Blutzuckergehalt sende wieder ein neues Hungersignal. Auch hier gilt: Lieber zwischendurch einen Rohkostsalat oder eine Scheibe Vollkornbrot essen. Die Angst, das ausgiebige Schlemmen an den Festtagen könnte die Figur ruinieren, ist laut Prof. Wahrburg jedoch überflüssig.

"Entscheidend ist nicht, was wir zwischen Weihnachten und Neujahr essen, sondern vielmehr, was wir zwischen Neujahr und Weihnachten essen", stellt sie klar.
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