Veganes zum Braten und Grillen – eine gesunde Alternative zu Fleisch?

Bachelorarbeit an der Fachhochschule Münster nimmt Lebensmittel unter die Lupe


Vegane Würstchen in der Bratpfanne
Viele der veganen Grillprodukte lassen sich auch in der Pfanne zubereiten. Ob sie wirklich gesünder sind als ihre fleischhaltigen Alternativen, war das Thema der Bachelorarbeit von Laura Ruck an der Fachhochschule Münster. (Foto: FH Münster/Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management)

Münster (20. November 2014). Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, sich fleischfrei zu ernähren oder sogar ganz auf Lebensmittel tierischen Ursprungs zu verzichten. Das hat auch der Handel erkannt und füllt seine Regale zunehmend mit veganen Produkten. „Dieser Trend ist auch so zu erklären, dass wir damit automatisch einen gesunden, nachhaltigen und bewussten Lebensstil verbinden", so Prof. Dr. Guido Ritter von der Fachhochschule Münster. Doch sind diese Nahrungsmittel wirklich so gesund, wie wir glauben? Laura Ruck ist in ihrer von Ritter betreuten Bachelorarbeit am Fachbereich Oecotrophologie - Facility Management genau dieser Frage am Beispiel von veganen Produkten zum Braten und Grillen nachgegangen.

Ihr Fazit: Beim Einkauf von veganen Alternativen sollten Verbraucher genauer hinsehen. Denn ein Tofu-Würstchen sei auch nur eines von vielen Fertigprodukten, die bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung eine Ausnahme sein sollten.

Ruck hatte 52 vegane Angebote aus Bioläden, Supermärkten und Discountern mit fleischhaltigen Grillprodukten verglichen. Die veganen Alternativen entpuppten sich als fettärmer, in der Kalorienzahl aber waren sie in den meisten Fällen ähnlich. Einen deutlichen Unterschied stellte Ruck beim Salz fest: 100 Gramm der veganen Steaks, Würstchen und Burger enthalten durchschnittlich 1,48 Gramm Salz. Damit nimmt man schon ein Viertel der maximal empfohlenen Tagesmenge zu sich. Auch der Blick auf die Zutatenliste fiel kritisch aus. In jedem zweiten Produkt wurden Hefeextrakte verwendet und 29 der 52 Proben enthielten Zusatzstoffe, die für den Geschmack und das fleischähnliche Aussehen sorgen. „Problematisch können auch Zutaten wie Soja sein, die ein hohes allergenes Potenzial haben", sagt Oecotrophologe Ritter.

Der Hochschullehrer hält Rucks Bachelorarbeit für einen sehr guten Beitrag zu Forschung und Praxis im Lebensmittelbereich. Zu diesem Thema habe es bisher kaum Untersuchungen gegeben. Die Arbeit war im Auftrag der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg entstanden. Dort hatte Ruck, die inzwischen berufstätig ist, ihre Praxisphase während des Studiums absolviert.




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