10.000 Dinge, die jeder von uns wirklich braucht?

Alumni-Tagung an der FH Münster befasste sich mit dem „Wachstumsmotor Nachhaltigkeit“


Besucher der Alumni-Tagung sitzen im Hörsaal zusammen.
Alumni und Studierende des Fachbereichs Oecotrophologie – Facility Management haben sich mit Mitgliedern des Berufsverbandes Hauswirtschaft zu einer gemeinsamen Tagung an der FH Münster getroffen. (Foto: FH Münster/ Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management)
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Münster (11. Mai 2015). Die Weltbevölkerung wird bis 2050 auf 10 Milliarden wachsen, sagen Schätzungen der Vereinten Nationen voraus. Den Blick auf nachhaltiges Wirtschaften und Leben zu richten, scheint damit unausweichlich. Um das Thema Nachhaltigkeit als Wachstumsmotor zu diskutieren, hat der Fachbereich Oecotrophologie - Facility Management der FH Münster seine ehemaligen und aktuellen Studierenden zu einer zweitägigen Alumni-Tagung an die Hochschule eingeladen. Sie wurde gemeinsam mit der Jahrestagung des Berufsverbands Hauswirtschaft durchgeführt.

Prof. Dr. Carola Strassner stellte in ihrem Vortrag die Ergebnisse einer weltweiten Studie der Vereinten Nationen vor, nach der junge Menschen sich am meisten Sorgen um Armut und um die Umwelt machen. Es seien die Lebensstilentscheidungen, die eine Schlüsselrolle bei den Auswirkungen auf Klima, Umwelt und soziale Ungleichheit spielten. Bei dem Konzept des nachhaltigen Lebensstils gehe es keineswegs um Verzicht, sondern um ein maßvolles Handeln, das die Lebensqualität erhalte, aber Verschwendung vermeide. Es sei eine Alternative zum konsumorientierten „Immer mehr". Geschätzt besitze jeder Bundesbürger 10.000 Dinge. Strassner zeigte Beispiele für eine „freiwillige Einfachheit" in der Lebensführung.

Auch Unternehmen setzen zunehmend auf nachhaltiges Wirtschaften, nicht zuletzt auch, weil diese Erwartungen von ihren Kunden an sie herangetragen werden. Melanie Lukas behandelte in ihrem Vortrag die Frage, ob nachhaltiges Wirtschaften teurer sei. Die Mitarbeiterin des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie und Absolventin des Masterstudiengangs Nachhaltige Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft an der FH Münster verdeutlichte, dass die Umstellung auf nachhaltiges Wirtschaften in der Anfangsphase einen erhöhten Aufwand bedeutet. Auf lange Sicht aber können sich diese Mehrausgaben wieder ausgleichen und sogar zusätzliche Einnahmen bringen.

Dass Betriebe deutlich Kosten sparen können, wenn sie Lebensmittelabfälle vermeiden, zeigten Christine Göbel und Christina Strotmann vom Institut für Nachhaltige Ernährung und Ernährungswirtschaft (iSuN) der FH Münster. Die Doktorandinnen hatten in Forschungsprojekten mit Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen festgestellt, dass die beteiligten Betriebe mehrere Tausend Euro im Jahr allein schon durch einfache Maßnahmen einsparen konnten. Weitere Workshops und Vorträge befassten sich mit gerechtem Lohn und der Kommunikation von Nachhaltigkeit.

„Dass Oecotrophologie-Studierende und -Alumni mit Führungskräften des hauswirtschaftlichen Dienstleistungsmanagements zusammengekommen sind, ist auch eine Entwicklung, die von Nachhaltigkeit zeugt: Nachhaltigkeit durch Kooperation", so Ute Krützmann. Die Vorsitzende des Berufsverbands Hauswirtschaft und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich hatte gemeinsam mit Gabriele Welsch vom Alumni-Büro die Tagung organisiert.




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