Ausgangslage und Idee

Die aktuelle Entwicklung in Natur und Gesellschaft hat verschiedene Auswirkungen auf die Unternehmen der Ernährungswirtschaft. Zum einen fordern Konsumenten zunehmend "nachhaltige" Produkte und achten vermehrt auf die Werte, die das produzierende Unternehmen verfolgt. Zum anderen stellen umweltbedingte Beschaffungsrisiken eine große Herausforderung für Lebensmittelproduzenten dar. Gleichzeitig ist die Ernährungswirtschaft aber auch für einen großen Teil der negativen Umwelteinflüsse und Sozialprobleme mit verantwortlich.

Unternehmen sind daher zunehmend gefordert, ökologische und soziale Kriterien in die Geschäftstätigkeit zu integrieren. Die Beschaffung bietet hier einen guten Ansatzpunkt, sich mit ökologischen und sozialen Anforderungen an Materialien, Lieferanten und Beschaffungsprozesse zu beschäftigen. Problematisch ist aber die hohe Komplexität des Themas Nachhaltigkeit und der Vielzahl an ökologischen und sozialen Aspekten, die berücksichtigt werden können.

Ziel dieses Projektes war es, Schwerpunkte für die nachhaltige Beschaffung in der Ernährungswirtschaft zu identifizieren und gemeinsam mit den Partnerunternehmen wissenschaftlich fundierte Methoden und Instrumente zu entwickeln, die es ermöglichen, ökologische und soziale Aspekte in die Planung und Umsetzung der Beschaffung von Unternehmen der Ernährungswirtschaft zu integrieren.

Gefördert wurde dieses Projekt vom Land NRW sowie der EUROPÄISCHEN UNION, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung, „Europa Investition in unsere Zukunft".

 

Projektvorgehen

Zu bearbeiten war die Frage: Wie können insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) der sogenannten konventionellen Lebensmittelproduktion unterstützt werden, um ihre Beschaffung unter Nachhaltigkeits-Gesichtspunkten effizient und erfolgreich zu gestalten?

Aufbauend auf einer Analyse der Ist-Situation in der Beschaffung der Partnerunternehmen wurden auf der strategischen und operativen Ebene einfache, in die bisherige Beschaffung integrierbare Tools entwickelt werden. Dazu erfolgt eine Definition relevanter ökologischer und sozialer Dimensionen und eine Formulierung von Nachhaltigkeits-Kriterien, die in den Instrumenten zu berücksichtigen sind. Die fertigen Instrumente werden von den Partnerunternehmen auf Praxistauglichkeit getestet, nachdem die zuständigen Mitarbeiter im Rahmen von Schulungen die notwendigen Informationen zur Anwendung erhalten haben. Die Projektergebnisse wurden in verschiedenen Veröffentlichungen der Branche zugänglich gemacht.

Aktueller Stand

Zum 31.10.2012 wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen. Neben dem Konzept für einen Schulungsworkshop wurde ein Analyseinstrument zur Bestimmung der nachhaltigkeitsbedingten Versorgungsrisiken und der Umwelt-/Sozialprobleme in der Lieferkette entwickelt. Der Maßnahmennavigator bietet zusätzlich Hilfestellung bei der Planung und Umsetzung einer nachhaltigen Beschaffung für einzelne Rohstoffe. Letzte Entwicklung im Projekt ist ein Fragenkatalog für die Lieferantenbewertung. Durch die Abbildung in einem Excel-basierten Tool können die relevanten Fragen für jeden Rohstoff automatisiert ausgewählt werden.

 

Projektleitung


Prof. Dr. rer. pol. Petra Teitscheid
Institut für Technische Betriebswirtschaft

Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management
Corrensstraße 25
48149 Münster
Tel: 0251 83-65422
Fax: 0251 83-65402
E-Mail: petra.teitscheid@fh-muenster.de

Prof. Dr. rer. pol. Wolfgang Buchholz

Fachbereich Wirtschaft
Corrensstraße 25, 48149 Münster, Raum: C 314
Tel: 0251 83-65612
Fax: 0251 83-65502
w.buchholzfh-muensterde

Mitarbeitende


  • Dipl.-Betriebswirtin (FH) Therese Kirsch

Projektzeitraum


vom 01.11.2010 bis 01.10.2012

Finanzierung


  • Mittel aus Ziel2.NRW
  • Eigenanteile der Unternehmen
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