Friedensteller: Sichtbarmachung der Wechselwirkung zwischen Ökologie, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit beim Essen auf dem Katholikentag in Münster

Das Projekt Friedensteller möchte die Wechselwirkung zwischen Ökologie und Gerechtigkeit beim Essen in der Außer-Haus-Gastronomie aufzeigen; denn die Art, wie wir uns ernähren, hat direkte Auswirkungen auf die eigene Region und auf die ganze Welt.

Auf Basis des NAHGAST-Projekts und des in diesem Projekt entwickelten Nachhaltigkeitsrechners wurden sogenannte „Friedensteller-Rezepturen" in Zusammenarbeit mit dem Labor für Lebensmitteltechnologie der FH Münster entwickelt und so beschrieben, dass sie von Unternehmen der Außer-Haus-Gastronomie einfach umgesetzt werden können. Die Rezepturen genügen dabei durchweg den ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Kriterien. Weiterhin wurden passend zu den Speiseangeboten Stories erarbeitet, die als Aufhänger bestehen, um die Wechselwirkung zwischen ökologischen Anforderungen, gerechten Handelsstrukturen und den unterschiedlichen Wegen zum Frieden zu verdeutlichen. Als Stories verstehen die Projektbeteiligten Hintergrundberichte, Geschichten von und über Menschen und Landschaften, soziale und politische Veränderungen und ökologische und soziale Bewertungen.

Als wichtigster Schritt ist die Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen in die Praxis zu nennen. An prominenter Stelle, dem Katholikentag 2018 in Münster, wurden die Friedensteller-Speisen, die einen Friedensbeitrag leisten können, für die Helfer*innen angeboten und erklärt. Zudem setzen 14 Pionierbetriebe die Rezepturen testweise um. Die Umsetzung wird wissenschaftlich begleitet und ausgewertet, um Hemmnisse und Pfadabhängigkeiten bei einem nachhaltigen Speiseangebot zu ermitteln und daraus Unterstützungsbedarfe in der Außer-Haus-Gastronomie zu erfassen.

Das Projekt richtet sich somit in erster Linie an Betriebe der Außer-Haus-Gastronomie. In enger Zusammenarbeit mit den Praxisbetrieben wird die Umsetzung der Friedensteller in den Alltag ausprobiert und evaluiert. Neben dem Kernprozess des Zubereitens der Friedensteller werden aber auch vor- und nachgelagerte Prozessschritte betrachtet. So wird auch die Beschaffung der Rohwaren wie auch die Kundenansprache mit berücksichtigt.

Die Veränderung von Angeboten in der Außer-Haus Gastronomie, verbunden mit entsprechenden an die Verbraucher*innen gerichteten Informationen, kann wichtige Impulse für einen Wandel des alltäglichen Ernährungsverhaltens setzen und die Menschen bei ihren Kaufentscheidungen entlasten. Genau hier setzt das Projekt Friedensteller an.