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Step-by-Step

1. In einer kurzen Einführung stellt ein*e Projektverantwortliche*r die Methode vor. Wichtig ist hierbei, dass alle Teilnehmenden die Bedeutungen der sechs Hüte verstehen. Die Anzahl der Teilnehmenden ist variabel. Die Hüte werden für alle sichtbar platziert (alternativ auf Karteikarten oder ausgedruckt an Stellwänden).

2. Jede*r Teilnehmer*in setzt sich einen der Hüte auf und vertritt dessen Position.

  • Weißer Hut: Analytisch, dieser Hut konzentriert sich ausschließlich auf Daten und Fakten.
  • Roter Hut: Emotional, dieser Hut lässt sich von seinen Gefühlen und Intuitionen leiten. Positive oder negative Äußerungen werden dabei nicht erläutert.
  • Grüner Hut: Kreativ, dieser Hut überlegt Alternativen und sucht neue Ideen.
  • Schwarzer Hut: Kritisch, dieser Hut betrachtet objektiv die negativen Aspekte des Problems oder der Fragestellung.
  • Gelber Hut: Optimistisch, dieser Hut soll Chancen und Vorteile darstellen.
  • Blauer Hut: Überblickend, mit diesem Hut beteiligt man sich nicht direkt an der Diskussion, sondern leitet die Diskussionsrunden ein und fasst diese zusammen.

3. Diskutiert nun gemeinsam in einer offenen Gesprächsrunde die Fragestellung aus den verschiedenen Sichtweisen.

4. Alternativ können die Teilnehmenden auch alle Hüte gleichzeitig aufsetzen und unterschiedliche Sichtweisen einnehmen. Hierfür eignen sich Klebezettel gut, auf denen die Gedanken aufgeschrieben und den entsprechenden Hüten zugeordnet werden. Erst im Nachgang werden die Gedanken zusammen diskutiert.

5. Zum Abschluss werden die Diskussionsrunden oder die Ideen und Gedanken gemeinsam reflektiert. Für eine bessere Übersicht werden die Gedanken kategorisiert.

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Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Da die Methode in der Regel von allen Personen gleichzeitig und gemeinsam angewendet wird, entstehen häufig positive Effekte des kollaborativen Denkens.
  • Bestehende, festgefahrene Denkweisen können durch die Einnahme jeweils anderer Rollen durchbrochen werden. Hierdurch kann Offenheit gegenüber einem Thema oder einem Projekt entstehen.
  • Die Methode kann helfen, verborgene Aspekte hervorzuholen, die ohne den Deckmantel des jeweiligen Hutes, so vielleicht nicht hervorgebracht worden wären.

Nachteile:

  • Sofern das Thema noch nicht ausgereift ist, fällt es zunächst schwer, die verschiedenen Sichtweisen zu bedienen. Aber gerade dann kann die Methode dafür genutzt werden, Denkanstöße zu gewinnen und das Thema daraufhin zu spezifizieren.
  • Das Loslösen vom eigenen Standpunkt kann zur übersteigerten Reaktion führen; hierbei sollte darauf geachtet werden, dass sachlich diskutiert wird oder andernfalls die Diskussionsrunde geschlossen wird.

Praxisanwendung

Das Teilprojekt "@vis - videogestützte Visite" beschäftigt sich im münster.land.leben mit der Implementierung einer elektronischen Visite in das Leistungsangebot des Klinikums Westmünsterland. Hierdurch soll die flächendeckende, interdisziplinäre und intersektorale Versorgung der Patienten*innen im ländlichen Raum verbessert werden. Beim Kick-Off-Meeting mit den Partner*innen des Klinikums Westmünsterland haben die Projektverantwortlichen neben ihrer informativen Einführung in das Projekt gemeinsam mit den Praktiker*innen mögliche Umsetzungsideen, positive Gedanken, aber auch potenzielle Hemmnisse oder kritische Einschätzungen einfangen wollen. Hierfür wurde sich der 6 Hüte Methode bedient. Die Projektleitung übernahm dabei die Moderation. Somit wurde der Leitung der blaue Hut zugeordnet, der für die Prozesskontrolle steht. Die restlichen Hüte wurden unter den weiteren Beteiligten aufgeteilt. Für die Durchführung der Methode wurden Stellwände aufgestellt, an die Hüte in den entsprechenden Farben geheftet wurden. Die Teilnehmenden wurden nun aufgefordert, verschiedene Perspektiven einzunehmen und ihre Gedanken aus der Sichtweise der verschiedenen Hüte auf entsprechend farbigen Moderationskarten zu formulieren. Die Projektleitung kategorisierte gleichzeitig die unterschiedlichen Karten nach Themen. Die Teilnehmenden wurden auf diese Weise angeregt, verschiedene Sichtweisen auf das Projekt einzunehmen. Hierdurch zeichnete sich ein differenziertes, multiperspektivisches Bild ab und erste transferhemmende und -fördernde Faktoren wurden sichtbar, auf die im weiteren Projektverlauf Bezug genommen werden kann. Im Nachgang wurden die Ergebnisse von den Projektverantwortlichen aufgearbeitet und in Maßnahmenpakete überführt.

Tipps aus der Praxis

  • Versucht als Moderator*in, die genannten Themen zu den verschiedenen Sichtweisen schon während des Meetings zu dokumentieren und zu kategorisieren. Das gibt euch und den Teilnehmenden eine bessere Übersicht.
  • Wenn ihr erst einmal verschiedene Sichtweisen verstehen wollt und/oder sich keine große Diskussionsrunde anbietet, sind Pinnwände, an denen die verschiedenen Hüte dargestellt werden, von Vorteil. So kann sich jede*r Teilnehmer*in zu jeder Perspektive Gedanken machen und jede*r kommt zu Wort.
  • Arbeitet mit Moderationskarten, auf die die Teilnehmenden Argumente aus den jeweiligen Blickwinkeln/Denkrichtungen aufschreiben können. Das erleichtert euch die Dokumentation.
  • Eine gute Anleitung der Methode ist notwendig. Auf diese Weise können sich die Teilnehmenden schneller in die Perspektiven hineinversetzen.

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