Das Liebesleben in der Chemie: Studierende treten beim Science Slam in Steinfurt gegeneinander an
Den aktuellen Science Slam auf dem Campus Steinfurt bestritten die Studierenden: Es ging unter anderem um Kohl, Phosphor und das Dating-Verhalten von Lithium-Ionen.

Volles Haus beim Science Slam auf dem Steinfurter Campus: Studierende traten an, um wissenschaftliche Themen in kreativen Kurzvorträgen vorzustellen. Hier im Bild: Melanie Danner bei einem Vortrag über Diabetes mellitus. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)

Leon Berkemeyer siegte beim Science Slam mit einem Beitrag über das „Liebesleben in der Chemie“ – und verteilte passend dazu auch Rosen im Publikum. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)

Auf einer Skala von eins bis zehn bewertete das Publikum die Vorträge. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)

Bei der aktuellen Ausgabe des Science Slams traten Studierende an, um wissenschaftliche Themen kreativ und kurzweilig aufzubereiten. Lukas Balke, Melanie Danner, Leon Berkemeyer, Julius Gau und Marvin Schattauer (v. l.) nahmen teil. Prof. Dr. Samir Salameh (r.) bereitete die Studierenden im Seminar „Science Slam und Wissenschaftskommunikation“ darauf vor. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
„Was Profs können, können Studierende auch“, sagte Prof. Dr. Samir Salameh zu Beginn des aktuellen Science Slams auf dem Steinfurter Campus Nachdem er in seinem Seminar „Science Slam und Wissenschaftskommunikation“ Studierenden das Handwerkszeug dieser Vortragsform nähergebracht hatte, kam bei ihnen schnell der Wunsch auf, ihre Ergebnisse auch den Kommiliton*innen zu präsentieren. Nachdem im Dezember noch Professoren unserer Hochschule im „Duell der Profs“ gegeneinander angetreten waren, betraten nun fünf Studierende die Bühne, um wissenschaftliche Themen kurzweilig und unterhaltsam ihrem Publikum zu präsentieren. Dies wiederum stimmte am Ende eines jeden Vortrags mit einer Punkteskala von eins bis zehn über den oder die Sieger*in ab. Der gemeinsame Fachschaftsrat des Campus organisierte die Veranstaltung.
Diabetes, Phosphor, Fotografie, Lithium-Ionen oder Kohl: Die Themen, die Melanie Danner, Lukas Balke, Julius Gau, Leon Berkemeyer und Marvin Schattauer präsentierten, waren ebenso vielseitig wie originell aufbereitet. Balke verglich das Herstellungsverfahren von Phosphor mit einer Fahrt mit der Deutschen Bahn – so wurde etwa aus dem Reaktor, der dem Produkt die Schwermetalle entzieht, das Sicherheitspersonal, das ungeliebte Gäste aus der Bahn befördert. Schattauer legte den Stammbaum diverser Kohlpflanzen mit der Adelslinie der Habsburger übereinander, die für ihre Inzucht berüchtigt waren. Danner erklärte die verschiedenen Typen von Diabetes mellitus. Dabei veranschaulichte sie das Krankheitsbild, indem sie die Betazellen zum Beispiel mit überforderten Arbeitern verglich, die Fehler machen und Insulin produzieren, das die Körperzellen nicht mehr öffnen kann, um aufgenommene Glukose zu verarbeiten. Der Fotograf Gau wiederum stellte Profi- und Smartphonekameras gegenüber und verdeutlichte, wie die Künstliche Intelligenz in der Handysoftware einer Spiegelreflexkamera überlegen ist.
Alle Studierenden heimsten von ihren Kommiliton*innen Bestnoten für ihre Vorträge ein – doch Berkemeyer erzielte sogar annähernd den höchstmöglichen Wert und gewann den Abend. Mit seinem Auftritt zum „Liebesleben in der Chemie“ erläuterte er die Gewinnung von Lithium-Ionen anhand der Partnersuche per Dating-App. Das Publikum gewann er vor allem, indem er dem Lithium ein eigenes Profil auf einer entsprechenden App anlegte und die Zuschauer*innen bat, doch selbst einmal in der App auf die Suche danach zu gehen und ein „Match“ zu erzielen, um damit sozusagen ins Gespräch kommen zu können. Wer es schaffte, bekam eine rote Rose.