Steinfurt (20. Mai 2022). Nach einem Start mitten in der Coronapandemie konnten sie nun endlich ihre Antrittsvorlesungen auf dem Steinfurter Campus halten: Prof. Dr. Patrick Stalljohann und Prof. Dr. Kathrin Ungru gaben in öffentlichen Vorträgen Einblicke in ihre Lehrveranstaltungen und in aktuelle Forschungsprojekte. Unser Dekan Prof. Dr. Reinhart Job hieß die beiden 2020 Neuberufenen noch einmal offiziell willkommen an unserem Fachbereich. 

Prof. Dr. Kathrin Ungru berichtete in ihrer Antrittsvorlesung von ihrem bisherigen Werdegang - vom elterlichen Hof im Kreis Steinfurt zum Studium nach Thüringen und später zurück nach Münster für einen Job im Bereich Softwareentwicklung bis hin zur Promotion und schließlich wissenschaftlicher Mitarbeit an der FH Münster - und stellte ihr Labor Visual Computing vor, das sie seit dem Sommersemester 2020 leitet. Entsprechend ihres Vortragstitels "Visuelle Welten erschaffen, verstehen, erleben" zeigte sie, wie ihre Lehr- und Forschungsaktivitäten diese drei Aspekte abdecken. Während Studierende in ihrem Modul "Computergrafik" selbstständig visuelle Welten erschüfen und sich mit Verarbeitungsketten beschäftigten, gehe es bei "3D Vision" um das Verstehen visueller Welten, beispielsweise im Kontext von MRT-Schnittbildern oder Robotik. In der Veranstaltung "Gameentwicklung und Virtual Reality" stehe das Erleben visueller Welten im Vordergrund. In einem aktuellen Verbundprojekt, an dem Ungru unter anderem gemeinsam mit dem Fachbereich Design der FH Münster mitarbeitet, erforscht sie den Einsatz von Virtual Reality und Künstlicher Intelligenz in der medizinischen Lehre. Das ebenfalls interdisziplinäre Ausstellungsprojekt "tierisch individuell" im Naturkundemuseum Münster hat sie bereits erfolgreich abgeschlossen. "Der Mensch ist im Mittelpunkt" resümierte Ungru abschließend. "Das sollten wir nicht aus den Augen verlieren - weder in der Lehre noch in der Forschung noch im Alltag."

Prof. Dr. Patrick Stalljohann schickte die Zuhörer*innen in seiner Antrittsvorlesung am Beispiel der imaginären Figur Paul auf eine Reise durch Lehre und Anwendung. Der Informatiker zeigte, wie sich Paul vom Programmierer zum Softwareentwickler bis zum Softwarearchitekten spezialisiert und dabei die jeweiligen Tätigkeiten und Anforderungen entdeckt. Als Softwarearchitekt plane Paul schließlich ähnlich wie ein Architekt beim Hausbau Strukturen, erstelle Konstruktionspläne und beschäftige sich mit relevanten Normen und Mustern, um ein System von Grund auf zu organisieren. Stalljohanns Lehrveranstaltungen könnten Paul Stück für Stück das notwendige Handwerkszeug nahebringen - erste Antworten lieferten zum Beispiel "Architekturen von Softwaresystemen" und "Webentwicklung I" im Bachelorstudium, vertiefendes Wissen böten die Wahlmodule "Web- und Cloud-Architekturen" und "Microservice-Architekturen" im Master. "Ich habe eine Menge Ideen für weitere Lehrangebote. In den nächsten 30 Jahre kann ich Ihnen noch einiges erzählen", versicherte er den Studierenden im Hörsaal augenzwinkernd. Seit seiner Berufung im Herbst 2020 konnte Stalljohann zudem bereits das Projekt "Botolution" anstoßen, ein weiteres Projekt zur Digitalisierung individueller Studienverlaufspläne startet dieses Jahr im September. Mit dem neuen Kollegen Prof. Dr. Moritz Sinn plant der Leiter des Labors für Softwarearchitektur außerdem die Einrichtung eines "Coding Spaces" für Informatikstudierende.

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