Ina Krotoszynski (l.) und Johanna Althöfer suchen den umweltfreundlichsten Apfel in ihrer Umgebung. (Foto: FH Münster/Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management)
Ina Krotoszynski (l.) und Johanna Althöfer haben den umweltfreundlichsten Apfel in ihrer Umgebung gesucht. (Foto: FH Münster/Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management)

Münster, 9. Mai 2019 | Wie würden Sie sich entscheiden, wenn Sie vor dieser Auswahl in Ihrem Supermarkt stehen: für den Bioapfel aus Neuseeland oder doch lieber für den konventionell angebauten aus der Region, der einige Zeit gelagert wurde?

In einer Projektarbeit bei Prof. Dr. Petra Teitscheid haben sich die Oecotrophologie-Studentinnen Johanna Althöfer und Ina Krotoszynski genau dieser Frage gewidmet. Sie wollten außerdem herausfinden, wer in Münster-Gievenbeck den ökologischsten Apfel verkauft.

Als Teil der Projektarbeit verfassten sie einen Artikel, in dem sie die Ergebnisse zusammengefasst haben:

 

Text: Johanna Althöfer und Ina Krotoszynski

Sie stehen wieder einmal ratlos vor dem Supermarktregal. Es ist Mai, vor Ihnen ein Meer von Äpfeln unterschiedlicher Herkunft. Alle sehen reif und saftig aus. Doch wie umweltfreundlich sie sind, sieht man ihnen nicht an. Aus ökologischer Sicht gibt es nämlich durchaus Unterschiede. Die neuseeländischen Äpfel haben eine 23.000 Kilometer lange Reise hinter sich, um in unseren Regalen zu liegen. Dass dies nicht besonders umweltfreundlich ist, liegt auf der Hand. Aber auch die von August bis Oktober geernteten deutschen Äpfel haben monatelang energieaufwendig gelagert. Welchen also wählen?

Mit dieser Frage haben sich die Oecotrophologie-Studentinnen Johanna Althöfer und Ina Krotoszynski von der FH Münster in ihrer Projektarbeit beschäftigt. Sie wollten außerdem herausfinden, wo in Gievenbeck es den ökologischsten Apfel zu kaufen gibt. Beide wohnen in dem Stadtteil, der sich außerdem nah am Fachhochschulzentrum befindet. "Das war gar nicht so einfach. Um die tatsächliche Klimafreundlichkeit zu ermitteln, mussten wir Aspekte des gesamten Lebensweges eines Apfels einbeziehen und bewerten", sagt Ina Krotoszynski.

Bereits bei den Anbaumethoden beginnen die Unterschiede. Streuobstwiesen und der ökologische Apfelanbau haben eine geringe Bepflanzungsdichte und kommen ohne Pestizide und chemische Düngemittel aus. Deshalb sollte man statt eines konventionell angebauten Apfels lieber einen Bioapfel wählen, so Johanna Althöfer. Regionale und saisonale Äpfel gelten außerdem als besonders ökologisch, da ihre Lagerdauer und ihre Transportwege hierbei auf ein Minimum reduziert sind.

Am meisten aber wird die Energiebilanz im letzten Lebensabschnitt des Apfels beeinflusst. Hier steht der Verbraucher im Mittelpunkt. Mit seinem Einkaufsverhalten steht und fällt die Umweltfreundlichkeit. Wer den Apfel regional beim Bauern einkauft, sollte also darauf achten, wie er zu ihm gelangt. Hier gilt: Das Auto sollte möglichst in der Garage bleiben. Wer nicht auf das Auto verzichten kann, verbindet am besten mehrere Erledigungen miteinander. Das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel sind aber eindeutig die bessere Wahl.

Beachtet man diese Tipps, bleibt trotzdem die Frage, was im direkten Vergleich ökologischer ist: der weit transportierte neuseeländische oder der lange gelagerte deutsche Apfel? "Allgemein gilt: Der deutsche gelagerte Apfel hat immer noch eine bessere Energiebilanz als der frische neuseeländische Apfel", fasst Johanna Althöfer das Ergebnis ihrer Recherche zusammen.

Und wo finden wir ihn nun, den ökologischsten Apfel Gievenbecks? Johanna Althöfer und Ina Krotoszynski haben dazu mehrere ausgewählte Verkaufsstätten miteinander verglichen. Im Geschäft "Die Gievenbecker Mitte" sind sie fündig geworden. Der Apfel stammt von Bauer Meier, den er auf seiner Streuobstwiese in Ostbevern anbaut. Der Landwirt verkauft ihn auch an seinem Stand donnerstagnachmittags auf dem Wochenmarkt in Gievenbeck.

Doch nicht jeder Apfel auf dem Markt ist automatisch umweltfreundlicher, betonen die Studentinnen. Es gäbe durchaus große Unterschiede zwischen den verschiedenen Marktständen. "Am Ende bleibt Ihnen nur, sich auf die Aussagen des Verkäufers zu verlassen", sagt Ina Krotoszynski.

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