„Lebenslanges Lernen ist essenziell“

Prof. Dr. Nikolaus Wulff von der FH Münster feiert 25-jähriges Dienstjubiläum im öffentlichen Dienst


Münster/Steinfurt (15. Juni 2023). Er besuchte nach eigener Aussage zwar nie eine Informatikvorlesung, und doch hat er das Fachgebiet Informatik auf dem Steinfurter Campus der FH Münster maßgeblich mitgestaltet und aufgebaut – Prof. Dr. Niklaus Wulff feierte nun sein 25-jähriges Jubiläum im öffentlichen Dienst. Präsident Prof. Dr. Frank Dellmann gratulierte dem Jubilar und dankte ihm für sein langjähriges Engagement.

„Neue Geräte, neue Technik, neue Formen der Kommunikation – eigentlich hat sich alles verändert“, beschreibt Wulff die Entwicklung seit 2004. In dem Jahr wurde er für das damals noch recht neue Lehrgebiet Informatik mit dem Schwerpunkt Objektorientierte Systeme und Sprachen an den Fachbereich Elektrotechnik und Informatik berufen. Gemeinsam mit vier Kollegen betreute er anfangs die ersten 20 Informatikstudierenden und bot im Laufe der Zeit schon alle möglichen Kurse an. „Fachliche Inhalte der Informatik ändern sich im Schnitt alle zwei Jahre grundlegend, da muss man immer nachziehen, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Das Prinzip des lebenslangen Lernens ist dabei essenziell“, betont der Hochschullehrer – und lebt es selbst vor, wie sein Werdegang zeigt.

Die Idee, zu promovieren und Professor zu werden, kam ihm bereits als Jugendlicher. Nach dem Realschulabschluss folgten zunächst der Zivildienst und eine Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker, eher er ein Physikstudium mit den Schwerpunkten Theoretische Physik, Astro- und Elementarteilchenphysik an der Universität Hamburg sowie parallel ein Mathematikstudium an der Fernuniversität Hagen aufnahm. „Ich war immer schon autodidaktisch unterwegs“, erklärt Wulff. So schrieb er bereits 1982 erste Programme in der Programmiersprache „BASIC“, später brachte er sich C++ bei und beschäftigte sich Ende der 1980er intensiv mit Windows 2.x, der zweiten Version von Windows als erweiterte grafische Oberfläche für das Betriebssystem DOS. Als einschneidendes Erlebnis während seines Studiums bezeichnet er rückblickend auch seine Teilnahme an der CERN School of Computing am europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf. Dort besuchte er Seminare über neuronale Netze und Parallelcomputing. Ab 1993 promovierte Wulff am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg.

Den Einstieg in die Berufswelt fand er dann als Projektleiter und Berater in der Datenverarbeitung mit Reisen rund um die Welt, ehe es ihn nach Steinfurt verschlug. An seiner Tätigkeit als Hochschullehrer gefällt ihm bis heute, dass er weitgehend unabhängig ist. „Ich bin mein eigener Herr und kann meine Lehre und Forschung frei gestalten“, betont er. So brachte er die ersten Promovenden an den Fachbereich, baute Kooperationen mit Unternehmen in der Region auf und engagierte sich als Studiendekan sowie im Fachbereichsrat und Prüfungsausschuss in der akademischen Selbstverwaltung. Später gründete er außerdem einen fachbereichsübergreifenden Arbeitskreis für Nachhaltigkeit und Ethik. Seinen Studierenden möchte er gerne einen Teil seiner persönlichen Motivation weitergeben: „Für mich ging es im Studium immer darum, neues Wissen zu erlangen und Ideen zu entwickeln, die meinen Horizont erweitern – das empfinde ich bis heute so. Es macht einfach Spaß, wenn Studierende voll dabei sind und nicht nur in die Vorlesung und ins Praktikum kommen, um ihr Curriculum abzuarbeiten.“

Seinem Ruhestand in rund zwei Jahren sieht Wulff gelassen entgegen. Langeweile ist dabei ausgeschlossen: Während der Corona-Pandemie richtete sich der Hobby-Gitarrist ein eigenes Tonstudio ein, außerdem kocht und gärtnert er sehr gerne. Den Großteil seiner freien Zeit verbringt er schon jetzt auf seinem Segelboot auf der Insel Fehmarn, über das er regelmäßig – und mit der Zeit gehend – auf seinem YouTube-Kanal berichtet.


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