Prof. Michael Krämer von der FH Münster
Prof. Dr. Michael Krämer ist Psychologe. (Foto: FH Münster/Wilfried Gerharz)

Münster, 6. April 2020 | Die Einschränkungen in Zeiten von Corona stellen uns auf eine harte Probe. Wie können Sie als Studierende mit dieser Situation umgehen? Prof. Dr. Michael Krämer, Psychologe und Dekan unseres Fachbereichs Oecotrophologie · Facility Management, fasst einige Tipps in diesem Zwischenruf zusammen.


Vor Kurzem hätte keiner geglaubt, dass wir in eine solche Ausnahmesituation geraten. Jetzt müssen wir mit paradoxen Vorgaben zurechtkommen:

Wir sollen zu Hause bleiben, um Gemeinsinn zu zeigen. Wir sollen gesund bleiben, aber mittelfristig scheint es sogar notwendig, dass sich die Mehrzahl der Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert, um immun zu werden. Wir sollen zusammen Studienfortschritte erreichen, auch wenn die Hochschule geschlossen ist.

Wenden wir die paradoxe Situation zum Positiven. Folgendes können Sie tun, wenn Ihnen "die Decke auf den Kopf fällt":

  • An die frische Luft gehen, so lange dies gestattet ist, und dabei Abstand halten. Dann ist das Ansteckungsrisiko gering.

  • Den Tag strukturieren. Sich jeden Tag etwas Sinnvolles vornehmen und Pausen einplanen. Es gibt viel zu tun, wozu sonst keine Zeit ist. Dabei für Abwechslung sorgen, damit keine Langeweile aufkommt.

  • Mutige können sich gerade jetzt in sozialen Projekten engagieren oder da, wo es geht, arbeiten, um etwas Geld zu verdienen.

  • Studieren heißt "sich um etwas bemühen, etwas eifrig betreiben". Dies ist auch ohne direkten Kontakt zu Lehrenden möglich. Zum Glück erlauben uns digitale Hilfsmittel auch jetzt Lernfortschritte.

  • Sich zu lange einzuigeln, gefährdet die Gesundheit, anstatt sie zu fördern. Halten Sie auch unter schwierigen Bedingungen Kontakt zu anderen. Wenn Sie von Ihrer Familie genug haben und keine Bekannten zum Telefonieren verfügbar sind, gibt es auch professionelle Unterstützungsangebote.

Die uns auferlegten Einschränkungen sind gravierend. Alle wollen wissen, wie lange noch. Es ist jedoch wichtig, dass unser Gesundheitssystem weiterhin funktioniert, damit diejenigen, die schwer erkranken, Hilfe erhalten. Der Alltag wird zurückkehren und wir werden dann wahrscheinlich für kurze Zeit mehr zu schätzen wissen, was aktuell alles nicht möglich ist.

Noch ein Tipp: Blicken Sie in die Zukunft. Phantasieren sie einen Moment lang, was Sie sich gönnen werden, wenn alles überstanden ist, und freuen sie sich darauf.

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